NZ, Südinsel, Oamaru bis Christchurch

In Oamaru bleiben wir auf dem Campground direkt am Hafen mit Blick zu den blauen Pinguinen. Oamaru hat einen schönen historischen Stadtteil mit vielen Galerien und skurrilen Läden, schön zum Schlendern und Schauen.
Äußerst interessant ist das Steampunk HQ, eine futuristische von Dampfmaschinen inspirierte Kunstgalerie mit Museum.

Abends besuchen wir die Blue Penguin Colony. Die Tribüne und die 'Unterkünfte' der Pinguine wurden in den letzten 10 Jahren wunderbar ausgebaut. Bei Einbruch der Dunkelheit beobachten wir Gruppen von 20 bis 40 Pinguinen, die etwa eine halbe Stunde parallel zum Strand schwimmen und dann auf ein uns unbekanntes Kommando mit lauten Gekreische wie Torpedos an Land geschossen kommen. So schnell, dass einige wieder rückwärts ins Wasser fallen. 


Am Ufer ist erst Putzen dran und dann Rennen zum Unterschlupf. Dort beginnen sie sich auf die Nester zu verteilen und der Lärm geht los, auch hier heftige Begrüßung der Partner am Nest. In der Anlage kann man im Dunkeln vorsichtig auf einem Bohlenweg entlang gehen und die Pinguine beim Begrüßen und Füttern beobachten. Die meisten Jungen sind mittlerweile so groß wie ihre Eltern und so fett, dass sie die Eltern bei der Ankunft vor Gier umschmeißen. Im Knäuel rollen dann Eltern und Jungvögel durcheinander. Es ist ein großer Spaß für die Zuschauer.
Wir haben ca. 250 Pinguine und ihre Jungen gesehen. Super, kann man nur jedem empfehlen, und es ist nicht einmal so teuer wie bei den Gelbaugenpinguinen.


Durch die drastischen Schutzmaßnahmen haben diese scheuen Pinguine das Gebiet um die Bucht von Oamaru offensichtlich gut als Brutplatz angenommen. So sehen und hören wir an der Straße und am Campground noch von ihnen. Morgens gegen 3:30 Uhr, kurz bevor es anfängt zu dämmern, geht der Krach wieder los, diesmal Verabschiedung des Partners am Nest.
Mal eine ganz andere Erfahrung, von Pinguinlärm am Schlafen gehindert zu werden.
Wir wollen gern noch einmal zu den schönen Bergseen auf der Ostseite der Alps. Vorher jedoch die Wallabies sehen und so fahren wir einen Umweg über Kelceys Bush in Waimate. Die nachtaktiven Wallebies finden wir natürlich nicht, außer auf dem Schild, dafür die herrlichen Lamas. Na, wenn das nicht schon den Umweg wert ist.
 

Am Lake Pukaki haben wir den Wahnsinnsblick auf Mt.Cook.


Der Holiday Park am Lake Tekapo ist riesig, eng und voll. Lake Tekapo ist mittlerweile wie unsere Ostseebäder, im Sommer kann man vor Touris nicht geradeaus gucken und im Winter tote Hose, völlig abgeschnitten von der Welt.
Die Wanderwege führen nicht direkt am See entlang, sondern in die Höhe. Wir wollen Seeblick und so kehren wir wieder um.
Olli ist ebenfalls in Lake Tekapo, allerdings hat er sein Telefon nicht an. Also fragen wir in den drei Backpackern nach, aber er ist nirgendwo eingecheckt. So fahren wir morgens ohne das vereinbarte Treffen Richtung Christchurch los.
Wir wählen die etwas herunter gekommenen Campgrounds auf dem Weg über Geraldine ab und finden in Rakaia Hut einen gemütlichen kleinen Campground, endlos langer schöner breiter Steinstrand, nur etwas ab vom Schuß.

Christchurch ist eine Ghost Town, gruselig! Die vielen zerstörten oder baufälligen Gebäude sind einfach nur eingezäunt und dann passiert nicht mehr viel. Allerdings wurde an einigen Stellen doch schon wieder mit dem Neuaufbau begonnen, so dass die Stadt Hälfte Baustelle und Hälfte Ruine ist. Wohnen kann man dort nicht mehr und so sieht man in der Stadt ausschließlich Touristen. Kommt einem vor wie offiziell organisierter Katastrophentourismus, ganz furchtbar.

Das wunderschöne Haus der i-Site ist durch das Erdbeben ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

 

Die i-Site wurde in den Botanischen Garten verlagert, der allerdings immer noch sehr sehenswert ist.



Heute, zwei Tage zu spät, kommt eine mail von Olli. Ja, er war mit uns in Lake Tekapo, jedoch im YHA und seine Prepaidcard war leer. Dann treffen wir uns eben in einigen Monaten in Rostock wieder.
Auf der Banks Peninsula fahren wir in Akaroa zum Schwimmen mit den Delphinen. In der Bay lebt eine Gruppe von 50 Delphinen mit derzeit fünf Kälbern. Die Schwimmer werden mit langen Anzügen und sogar Schuhen gut ausstaffiert. Es ist kalt geworden und ich entscheide mich, nur zu fotografieren. Leider haben die Delphine keine Lust auf Plantschen mit den Menschen. Sie umkreisen uns in 10 bis 20 Metern, kommen einmal ganz nah und verschwinden dann wieder. Na ja, wenigstens gibt es Geld zurück.
In Little River schauen wir sehr interessiert und ein bisschen skeptisch das Wohnen im Silo mit den interessanten 'Garagen' für Fahrrad, Surfbrett oder Paddelboot an.


Im Motel bleibt dann nur noch Gefährt ausräumen und Wäsche waschen. Den Van abzugeben ist ganz easy, wir werden sogar zum Motel zurück gebracht. Der Camper Van hat uns trotz seiner Alters und dem Tachostand von 540.000 Kilometern sicher und, bis auf die Panne am 1.Tag, zuverlässig die 6.200 Kilometer über Autobahnen, Asphalt und manchmal auch sehr raue Schotterpisten kutschiert. Wir waren happy mit unserem „Happy-Camper“. Und damit ist unser ereignisreicher Neuseelandtrip auch schon wieder vorbei.
Wir hatten Regen, kalten Wind, warme Sonne im flotten Wechsel mit Temperaturen zwischen 8° und 33°C. Wir wussten, das uns auf Neuseeland dieses Wetter erwartet. Doch wir kamen aus der Wärme von Fiji und Cook Island, und so fiel die Umgewöhnung ganz schön schwer. Aber man kann hier wunderschöne Natur und natürlich 'Wildlife' wirklich 'live' erleben. Und natürlich Sandflies! Die machen einen fast wahnsinnig, denn sie finden immer ein Fleckchen, wo in Klamotten oder Repellant eine Lücke ist.
Selbstverständlich hat auch auf Neuseeland der Tourismus einen Boom erlebt. Außerdem ist die Bevölkerung in den letzten
10 Jahren um 1/3 gewachsen, und irgendwo müssen die vielen Leute ja hin. So findet man kaum noch einsame Plätze wie
vor 10 Jahren. Die Lebenshaltungskosten sind explodiert, bei den Lebensmittelpreisen tränen einem die Augen und auf dem Campingplatz zahlt man zwischen $15 und $25 pro Person, unabhängig vom Auto.
Trotzdem ist Neuseeland, vor allen Dingen bei Deutschen, eines der beliebtesten Urlaubsländer geworden.
Wir trennen uns endgültig von unseren 'alten' Sandaletten, obwohl sie noch nicht völlig hinüber sind. Dieters rechte Sohle löst sich ein wenig und bei Fritzis hält der Klettverschluss nicht mehr ordentlich, tragen hätten wir sie jedoch noch können. Aber so sparsam sind wir dann doch nicht.
In Auckland gibt es ein „Delay“ und statt um 13:05 Uhr starten wir erst um 19:45 Uhr nach Port Vila auf der Insel Efaté. Auch der angekündigten Lunch entfällt leider. Na ja, Lunchzeit ist vorbei und somit müssen wir auf unseren Notkeks zurück greifen.
Dennoch freuen wir uns schon wieder auf Schnorcheln im warmen Ozean bei 30°C und Supersonnenschein!
           

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