CZ, Adersbacher Felsen

Die seit 1933 unter Naturschutz stehende 'Adršpašské skály', Adersbacher Felsenstadt, kann man nur mit Timeslot, den man selbstverständlich im Internet buchen muss, besuchen. Aber erst morgen ab 17:00 Uhr ist der Eintritt möglich, der Parkplatz ist ausgebucht. Wir riskieren es trotzdem und nehmen das Ticket.
So übernachten wir im Autokemp Zdon an der polnischen Grenze und fühlen uns in die Vergangenheit zurück verstzt. Hier sieht es noch aus wie zu sozialistischen Zeiten. 30 winzige,

mit nur zwei Doppelstockbetten sehr spartanisch eingerichtete Hütten bilden das Camp. Erstaunlicherweise sind mehr als 20 der Hütten belegt.
Wir schlafen direkt am Grenzzaun und könnten nach Polen rüber spucken.

Dieses Gebiet wurde 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner ging die Zahl der Einwohner deutlich zurück, Gehöfte und Kirchen verfielen.

Auf dem kleinen Dorffriedhof gibt es viele Grabsteine mit deutschen Namen,

allerdings nur bis 1945.
Heute gilt das Braunauer Land als toter Winkel Tschechiens, eine vergessene, sozial schwache Region.
Zu unserem Timeslot an der Adersbacher Felsenstadt haben offensichtlich viele Besucher bereits genug Felsen gesehen und somit ist Parken kein Problem.
1824 brach in den Adersbacher Felsen ein mehrere Wochen dauernder Waldbrand aus, der sämtliche Bäume zwischen den Felsen vernichtete. Aber dadurch wurde das Gebiet überhaupt erst zugänglich und es konnten begonnen werden, Wege anzulegen.
Diese Felsenstadt ist in ihrer Größe sehr beeindruckend und imposant, viele der Felsformationen haben Namen, wie Liebespaar

oder Bürgermeister.

Leider ist die Felsenstadt völlig überlaufen, trotz des Timeslots für den Eintritt.

Wegen der Menschenmassen gibt es nur einen abgeteilten Rundweg und man darf nicht zwischen die Felsen gehen, ganz anders als in der Skala Felsenstadt.
Wenn allerdings eine Gruppe entgegengesetzt zur vorgegebenen Richtung läuft, kommt es an den engen Pässen

schon Mal zu lautstark ausgetragenen Konflikten.
Es gibt auch zwei Wasserfälle, die allerdings nicht besonders sehenswert sind.
Und sogar Freiherr von Goethe besuchte im Jahr 1790 die Felsenstadt. 

Wer jedoch eine Felsenstadt in Ruhe genießen möchte, sollte im Kemp Sedmihorsk mehrere Nächte per Internet buchen. Dann bekommt man einen schönen großen abgeteilten Platz auf dem ausgezeichneten Campingplatz mit sehr sauberen Amenities, Restaurants sowie Badeplatz am See.
Von hier aus kann man zur Felsenstadt Hrubá Skála, dem Schloss Hrubá Skála und der Burg Valdštejn ganz easy wandern.

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