E, Figueres bis F, Domaine de Massereau

Gala war inzwischen der Rummel um Dali zu viel geworden und so bezog sie nach der vollständigen Renovierung das Schloss Pubol.
Als Gala 1982 starb, setzte Dali sie ihrem Wunsche entsprechend hier bei

und zog dann selbst in das Schloss ein.
Seine Besucher empfing er auf dem Thron als Marquis de Pubol. 

Seit 1996 ist das 'Casa-Museu Castell Gala Dali' als surrealistisches Gesamtkunstwerk der Öffentlichkeit zugänglich.
Der begnadete Egomane und Selbstdarsteller Dali behauptete von sich 'Ich bin der Surrealismus' und 'Wenn ich male, ist eines der größten Vergnügen das Bewusstsein, dass ich Gold scheffele'.
In Figueres, Dalis katalanischer Heimatstadt, steht auf den Überresten eines im Spanischen Bürgerkriegs abgebrannten Theaters das bis ins kleinste Detail von Dali entworfene und 1974 eingeweihte Dali-Museum.
Die gläserne Kuppel, unter der sich die Krypta mit dem Sarg Dalís befindet,

ist bereits von Weitem zu sehen und ein besonderes Wahrzeichen der Stadt Figueres geworden.
Das Museum beherbergt heute über 1.500 Werke, aber nicht allein die schmelzenden Uhren,

Krücken und brennende Giraffen, die Erkennungsmerkmale des Genies, sind hier ausgestellt, sondern auch Skulpturen,

Fotografien, Installationen

sowie Gravuren, und ist somit das größte surrealistische Objekt der Welt.
Allerdings sind einige Exponate nicht so gut präsentiert wie 1994 in Paris, schade.

Und die rote Couch gibt es auch als Souvenir in Form eines Radiergummis, schönes Mitbringsel für schulpflichtige Enkelkinder.
Wir haben Spanien verlassen, aber befinden uns immer noch in Katalonien, im zu Frankreich gehörenden Nordkatalonien.
Auch hier weht in verschiedenen Varianten die katalanische Fahne, die historische Flagge der Krone von Aragon, mit der die Katalanen ihre Eigenständigkeit manifestieren.

Der Brackwasser-See Etang de Leucate, eigentlich ein Haff, ist eines der Zentren der südfranzösischen Austernzucht.
Durch seine Lage in der sehr windreichen Region des Tramontane und des Marin zählt der Etang de Leucate zu den bedeutendsten Windsurfgebieten und das relativ flache Wasser ist auch für Anfänger gut geeignet.

Die Tramontane ist ein Fallwind an der französischen Mittelmeerküste, der über die Berge des Zentralmassivs oder die Pyrenäen zum Meer hin weht. Der Marin dagegen ist ein auflandiger Meerwind an der südfranzösischen Mittelmeerküste, der meist stark und gleichmäßig aus Südost weht, über Land oft böig.
Der Parkplatz für die Surfer am Etang ist mehr als einen Kilometer lang. So weit das Auge reicht, sieht man Surfer und Kiter auf dem Etang, aber auch auf dem Mittelmeer.
Das Landschaftsbild am Cap Leucate ist geprägt durch Wildolive, Mastixstrauch, Immortelle, purpurrote Wolfsmilch, Strandwinde sowie verschiedene Orchideenarten.

Im Museum Maison de l'étang gibt es Wissenswertes über die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten.
In Narbonne würden wir gern länger bleiben, leider reicht die Zeit nicht mehr. Da werfen wir nur schnell einen Blick in eine der schönsten Markthallen, die wir je gesehen haben, direkt am Canal de la Robine.

Die prächtige Metallstruktur sowie steinerne Pfeiler und Tore, dazu das frische Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Wein und Käse, alles aus der Region, machen den Aufenthalt allein schon zu einem Augenschmaus. Wann werden wir je wieder so frische Austern und Muscheln bekommen?
Seit 1804 ist die Vignoble Domaine de Massereau im Besitz der Familie Causse-Freychet. Um finanzielle Schwierigkeiten des Weingutes zu überwinden wurde 2006 ein neues Standbein, der Campingplatz Domaine de Massereau, geschaffen. Aber nicht irgendeinen Campingplatz, denn der Familienbetrieb erhielt als erster Campingplatz in Frankreich die 5-Sterne-Klassifizierung.
Er ist wunderbar angelegt, unter schattenspendenden Steineichen mit grünen Hecken zwischen den einzelnen Stellplätzen, die bis zu 200 m² groß sind. 

Die Amenities sind gut durchdacht angelegt, sehr gut ausgestattet und extrem sauber, nicht nur für französische Verhältnisse.
Auch die Badelandschaft mit mehreren Becken, Wasserrutschen, Solarium, Wasserstrahl und Whirlpool lässt sich sehen und in dem Restaurant kann man viele köstliche Gerichte der mediterranen Küche mit einem Glas des in der Vignoble Domaine de Massereau produzierten Weines genießen.
Drei mal pro Woche bietet ein Führer Weinliebhabern einen Rundgang durch die Domaine, die Einrichtungen und die Weinberge an. Ein Besuch, der natürlich mit einer traditionellen Weinprobe endet.
Ach, wie gern würden wir etwas länger bleiben.
Der Roc de Massereau in der Nähe des Flusses Vidourle mit seinem Tree Top Baumkletterpark bilden den Abenteuerpark des Campingplatzes.
Die Fahrradwege sind super ausgebaut, so kann man völlig entspannt nach Junas, Roc de Massereau, Sommiers oder auch zum Weingut Massereau radeln.

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