WA, Fremantle, Museum

Das interessante Shipwrecks Museum ist in verschiedene Abteilung untergliedert.

In der 'Hartog to de Vlamingh Gallery' werden Gegenstände und Dokumente der frühen holländischen Besiedlung ausgestellt.
Dirck Hartog (1580-1621) erreichte 1616 Australien im Bereich der Shark Bay, und Willem de Vlamingh (1640 - 1698) im Dezember 1696 in der Swan River Region.
Die 'Dutch Wrecks Gallery' zeigt verschiedene Relikte, die aus den Wracks der Zuytdorp, Zeewijk, Vergulde Draeck gehoben wurden. Dazu gehören Münzen, geklöppelte Spitzen, Kanonen und Töpferwaren.
Die 'Batavia Gallery' mit den in den 1970-igern restaurierten Überresten der 'Batavia'

ist das Kernstück des Museums. Wer allerdings heimische Schifffahrtsmuseen, Haitabu oder das Vasa Museum kennt, ist hier nicht ganz so beeindruckt wie die Landratten.
Australien ist vorwiegend durch die Arbeit von Strafgefangenen entstanden, die ersten Deportierten kamen Anfang 1788 in der Region um das heutige Sydney an. Jedoch nahm New South Wales bereits ab 1840 keine Deportierten mehr auf.
Wegen Arbeitskräftemangel drohte die Besiedlung in der sogenannten Swan River Colony zu scheitern. Daraufhin forderte Perth ab 1850 etwa 10.000 Sträflinge an. Sie waren überall einsetzbare Arbeitskräfte für Straßen, Brücken, Häfen, Leuchttürme, Schulen und Krankenhäuser. Damit schufen sie die gesamte Infrastruktur Westaustraliens. Proteste der Bevölkerung führten 1868 auch hier zur Einstellung der Sträflingsdeportation.
Nach ihrer Ankunft waren die Strafgefangenen vorübergehend im Round House untergebracht. Es ist 1831 von den ersten Deportierten in der Swan River Colony erbaut worden und somit das älteste Steingebäude Westaustraliens.
Um einen Innenhof sind acht Zellen und ein Raum für die Wärter angeordnet.

Nach 1850 bot das Round House nicht mehr genügend Platz und die Gefangenen mußten das größere Gefängnis, das 'Convict Establishment' bauen. Die später in 'Fremantle Prison' umbenannte Einrichtung wurde von 1855 bis 1991 als Gefängnis genutzt und war bei seinen Insassen wegen seiner Isolationshaft gefürchtet.
Mit ihren massiven, bis zu sechs Meter hohen Außenmauern aus Kalkstein dominiert das 145 Meter langgezogene vierstöckige Gebäude das Stadtbild.

Uns ist es ein wenig zu gruselig. Aber in der kleinen Gefängnis Galerie entdecken wir unser Bild. Leider ist es zu groß für unsere Wohnung. Etwas kleiner hätten wir es sofort mitgenommen. Da bleibt nur ein Foto.

Nun sind wir müde und entspannen in der Brauerei 'Little Creatures',

die auf dem Gelände einer ehemaligen Krokodilfarm steht, bei einem Paddle mit 10 (!) Kostproben.

Und dazu schmecken die geliebten Austern vorzüglich.
Alarmierende Nachrichten zum Corona-Virus erreichen uns. Sogar in Europa und Australien sind in der Zwischenzeit Fälle aufgetreten. Es werden bereits einige Bereiche des öffentlichen Lebens geschlossen und man erwartet die Schließung von Flughäfen.
Nun wollen wir doch schnell nach Hause, um zu schauen, ob dort alle gesund sind.
Zu unserer Beunruhigung ist beim Zwischenstopp in Katar die Sonne wegen eines Sandsturmes kaum sehen.

Wir starten jedoch pünktlich und schaffen auch in München trotz der knappen 45 Minuten den Anschlußflug, aber nur mit ganz flinken Füßen und ein wenig Vordrängeln.
Nach 18 abenteuerlichen Wochen landen wir wohlbehalten in Hamburg und freuen uns über den Abholservice.

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