MNE, Kotor

An der Grenze zu Montenegro erleben wir ungewohntes, ewig langes Warten, dann Ausweiskontrolle, Fahrzeugpapiere und grüne Versicherungskarte vorzeigen. Und nun bezahlen wir wieder mit EURO, obwohl Montenegro nicht in der EU ist, kurios.
Dann wirkt alles irgendwie verkommenen, staubig, möhlig. Die Straßen sind übervoll, nur Schritttempo, und die Leute fahren wie die Chaoten.
Die Bucht von Kotor ist umrahmt von bis zu knapp 1.900 Meter hohen Bergketten. Beim Umrunden der Bucht schaut man auf die malerisch gelegen Inseln, wie Our Lady Of The Rock.


Unser Navi will uns zum Hotel in die berühmte mittelalterliche  Altstadt von Kotor führen. Geht aber nicht, da ist nämlich nix mit Auto. Drei Tore führen zwar in die Stadt, aber keines ist breiter als das Nordtor.

Also zu Fuß zum Hotel, leider ausgebucht. Uns wird aber sofort ein Apartment in uralten Gemäuern angeboten, sehr gut ausgestattet mit Waschmaschine und super Internet.

Wir wohnen direkt neben der romanischen Sankt-Tryphon-Kathedrale (Sveti Trifun) von 1166, die als schönste Kirche in Montenegro gilt. Das Läuten begleitet uns den ganzen Tag.

Und in diese enge Bucht kommen wirklich die Kreuzfahrtschiffe, und auch unzählige Busse schlängeln sich über die engen Serpentinen und spucken Massen von Touristen aus, unglaublich.
Trotzdem ist diese Altstadt keine reine Touri-Stadt. Es gibt zwar Hotels und Ferienwohnungen, aber hier findet auch noch ein bißchen echtes Leben statt.

Auf dem Markt versorgen wir uns mit Gemüse und fangfrischer Dorade.

In den engen Gassen von Kotor sind Transporte nicht so einfach zu bewältigen, am besten geeignet sind diese Lastenfahrräder ohne Kette, nur zum Schieben.

Es sind (fast) die einzigen Fahrzeuge innerhalb der Altstadt.
Beim Bummel kommen wir auch am Uhrturm im Renaissace-Stil von 1602 sowie an St. Nikolaus, der serbisch-orthodoxen Kirche (Crkva Svetog Nikole) vorbei.


Kotor selbst ist nicht nur für seine mittelalterliche Altstadt berühmt,

sondern auch für die über 4,5 Kilometer lange, bis zu 15 Meter breite und 20 Meter hohe Verteidigungsanlage, auf der man bis zu den Ruinen des Kastelles auf dem Berg San Giovanni gehen kann.
Es sind zwar bloß 260 Höhenmeter zu überwinden, aber es geht steil am Hang entlang und ohne die eingebauten Treppen wäre der Aufstieg kaum möglich. Von oben hat man dann eine super Sicht in die Bucht und auf die Stadt.

Beim Abstieg auf den glatten Steinen bekommt der Hintern dann auch schon mal Bodenberührung, schnell wieder hoch!

Am Donnerstag vor Karfreitag geben die Kirchen Alles, den ganzen Abend wird bis 22:00 Uhr dauergeläutet. Dafür ist am Freitag Totenstille, nicht eine einzige Glocke ist zu hören, nur die Katzenmusik.

Katzen sind sehr beliebt in Kotor und werden dementsprechend verwöhnt. Es gibt sogar ein Katzenmuseum.
Allerdings riecht es in der Stadt auch sehr streng nach Kater.


Es ist zwar Ostern, aber sämtliche Geschäfte sind geöffnet, so dass wir uns täglich mit frischen Lebensmitteln eindecken können.
Über äußerst abenteuerliche Serpentinen mit engen Haarnadelkurven fahren wir zum Lovćen, dem Gebirge zwischen der Küste und der Bucht von Kotor.
Der Blick wird immer weitläufiger, bald sehen wir die gesamte Bucht von Kotor. Man hat das Gefühl, mit einem Flugzeug langsam aufzusteigen.

Das riesige Kreuzfahrtschiff ist kaum noch zu erkennen. Dafür können wir von oben einen Blick auf Tivat erhaschen.

Menu-off-canvas