SD, Rapid City und die Black Hills

Wir fahren zum Sheep Mauntain Table, ist nur mit 4x4 und viel Bodenfreiheit möglich. Wir haben so ein Auto gemietet und nun soll es zeigen, was es kann. Hier sind wir nun wirklich ganz allein, kein Auto, kein Mensch, nur sehr scheue Bighornschafe und viele Vögel.


Der Weg ist halb zugewachsen, offensichtlich nicht oft befahren aber wunderschön. Auf dem Rückweg begegnet uns doch noch ein Jeep und der muß vom Weg runter und uns ausweichen, es gibt keine andere Möglichkeit aneinander vorbeizufahren.
Natürlich fragt der Ranger uns, wo wir her kommen. Er ist sehr verwundert darüber, dass Deutsche in diese gottverlassenen Gegend finden, wo doch selbst Amis hier nur sehr selten herfahren.



Obwohl wir keine Typen sind, die schwitzen, hat man nach zwei Tagen und Nächten in den gleichen Klamotten ein muffliges Gefühl. Somit buchen wir nach drei kalten Nächten mit ausgeprägtem Hygienedefizit im DaysInn Rapid City gleich drei Nächte.
Endlich heiß duschen und warm schlafen! Wäsche waschen ist auch ganz easy, bloß 20 Minuten für eine Maschine, schwieriger ist es schon Waschpulver ohne Bleicher zu finden. Unsere Leine spannen wir quer durch den 'Zimmerflur' und können so die Klamotten gut trocknen, die Baumwollwäsche wird im Tumbler schranktrocken, perfekt.
Nun haben wir Internet und können wieder stundenlang Bilder sortieren, löschen, sichern und neue Beiträge schreiben.
In Rapid City steht im Moment in Erwartung der Buffalo Roundup 2014 im Custer State Park. Da werden die knapp 1.400 frei lebenden Büffel des Parkes zum Zählen und Aussortieren zusammengetrieben.
Ist bestimmt ein interessantes Spektakel so eine große Herde herandonnern zu hören und zu sehen. Jedoch werden wir am 26. September bereits wieder Richtung Denver unterwegs sein.
Rapid City ist viel schöner, als wir erwartet haben. Die Stadt wurde 1972 bei einem Dammbruch schwer beschädigt und offensichtlich mit vielen Parks und Grünflächen wieder aufgebaut. Die gepflegte Down Town von Rapid City lädt jeden zum Bummeln ein.

Rapid City nennt sich Stadt der Präsidenten und in Down Town kann man die Bronzestatuen aller bisherigen 43 US-Präsidenten in Lebensgröße besichtigen.


Beim abendlichen Stadtbummel kehren wir dann in dem zum tollen Sanford's Grub & Pub umgebauten Güterverkehrsschuppen ein. Es ist wie in einem Museum, dazu 70 Biersorten vom Hahn! Absolut sehens- und trinkenswert!

Wir stromern durch den beeindruckenden Memorial Park 'Berlin Wall'. Es werden der Bau und Ausbau der Mauer bis zu ihrem Fall beschrieben. Es ist sogar ein originales Teilstück zu sehen.

Am nächsten Morgen starten wir in die Black Hills zum Mount Rushmore National Memorial mit den Präsidenten Thomas Jefferson (04.03.1801 bis 04.03.1809), George Washington (erster Präsident der USA von 1789 bis 1797), Theodore Roosevelt (14.09.1901 bis 04.03.1909) und Abraham Lincoln (1861 bis 15.04.1865) in Stein.
Der Parkplatz zum Mount Rushmore National Memorial ist overcrowded, aber man hat auch von der Straße einen schönen Blick auf die Präsidenten, also sparen wir den Eintritt.

Auf dem Weg zu den Black Hills fahren wir durch Keystone (337 Einwohner) und Hill City (966 Einwohner). Es sind reine Touristädte mit wahnsinnig vielen Hotels, Motels und Fastfood-Abfütterungseinrichtungen.
In South Dakota steht die Einwohnerzahl der Gemeinde auf dem Ortseingangsschild. Am witzigsten finde ich 4 Einwohner. Einmal fehlt die Angabe der Population. Beim Vorbeifahren sehen wir, es ist eine Gohsttown = NULL Einwohner.
Das Crazy Horse Memorial ist eine Gedenkstätte für die Kultur der Indianer und wenn das Eintrittsgeld von $22 p.P. für die indianische Universität verwendet wird, ist es ok. Ganz heran an den Felsen kommt man nur mit Bussen und noch einmal $4 p.P., auf den Felsen genau vor das Gesicht kostet noch einmal $20 p.P.
Begonnen wurde der Bau 1948, bisher ist nur das Gesicht von Crasy Horse fertig. Bis zur Fertigstellung werden noch viele Jahre ins Land gehen - und viele Spenden gesammelt werden müssen.

Und so soll es einmal aussehen:

Dann sollen indianische Tänze vorgeführt und erklärt werden. Das überzogen patriotische Geschwätz des 'Tänzers' gepaart mit religiöser Inbrunst verwundert uns doch sehr. Als dann noch die Veteranen des Vietnam Krieges geehrt werden, weil sie 'für die Freiheit Amerikas gekämpft hatten', hauen wir ab.
Von weitem hören wir dann das kreischende Gequäke aus den Lautsprechern, zu denen sich der 'Tänzer' endlich etwas bewegt.

Der Film über den Künstler Korczak Ziolkowski, der das Crazy Horse Denkmal schuf, ist ganz aufschlussreich. Ansonsten ist das Memorial touristisch sehr erschlossen mit Souvenirverkauf und Direktabkauf von den anwesenden Künstlern.
Die Exponate im Museum und auch die Ausstellung selbst sind sehr gut. So etwas hätten wir uns bei Wounded Knee gewünscht. Noch ein Paar Fotos schießen und dann bloß weg von den Reisebussen.
Am nächsten Tag fahren wir einen Umweg, um über das Visitor Center in den Black Hills National Forest zu fahren, großes Wellcome-Schild am Visitor Center, doch leider geschlossen.
Weiter in den Custer State Park und die Needels bestaunen.

Die Tunnels an den Needels sind so eng, dass wir keine Busse erwarten. Jedoch ein Bus schafft es durchzukommen. Ich hätte nicht der Fahrer sein mögen. (Tunnel 4: Breite 3,2 m; Höhe: 3,2 m / Tunnel 5: Breite: 2,5 m; Höhe: 3,7 m).

 

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