LA, New Orleans, French Quarter

Abends wird das French Quarter abgesperrt, 


die Barrieren hochgezogen.
Die Polizei patroulliert auf Pferden, denen dieser Rummel nichts auszumachen scheint, wahrscheinlich Doppel-Kaltblüter. 
In den Kneipen wird vorwiegend Mainstream und sogar HipHop gespielt, oft von der Konserve. Aber in einer Lautstärke, dass man sich sogar auf der Straße nicht unterhalten kann.

Wenn wir in New Orleans schon keinen Jazz zum Mardi Gras bekommen, dann tanzen wir eben nach Tina Turner, Prince oder Cindy Lauper.
Und die Stimmung auf der Straße lässt nicht nach.

Allerdings hat man nach drei Tagen ein leichtes Pfeifen im Ohr.
Am Mittwoch scheinen etliche noch im Mardi Gras Modus zu sein, der Aschermittwoch ist offensichtlich noch nicht bei allen angekommen.
In der Bourbon Street werden so allmählich die Gitter vor den Fenstern der Restaurants entfernt und es gibt auch wieder Gläser statt Plastebecher, zumindest für den Wein.
Im New Orleans Jazz Museum werden die Traditionen von New Orleans Musikern bewahrt. 

Drumsville präsentiert die Entwicklung des Schlagzeugs in New Orleans. Es beginnt mit dem Congo Square und traditionellen afrikanischen Perkussionsinstrumenten, über der Brass-Band-Tradition bis hin zur Entwicklung des Schlagzeugs.
Es werden New Orleans-Legenden wie Papa Jack Laine, Baby Dodds, Paul Barbarin, Louis Barbarin, Cie Frazier, Ray Bauduc, CoCoMo Joe Barthelemy, Earl Palmer, Idris Muhammad, Zigaboo Modeliste und James Black vorgestellt.
In 'I Found My Thrill’ werden Fats Domino und Dave Bartholomew sowie  ihr Platz in der amerikanischen Musikgeschichte näher beleuchtet.
Der Einfluss von Fats Domino reicht von den Beatles und den Rolling Stones bis hin zu Elton John, The Black Keys und Jonathan Batiste.
Am interessantesten ist allerdings der Ring von Fats Domino.

Der Disco Warehouse Market ist eine etwas andere Verkaufsgalerie.

Der Congo Square hat in New Orleans historische Bedeutung als ehemaliger Treffpunkt der Sklaven, denn in anderen Teilen der damaligen USA wurde den Schwarzen die Pflege ihrer Musikkultur untersagt.
Nach der Übernahme von New Orleans durch die USA im Jahre 1804 erlaubte das amerikanisches Gesetz die Versammlungen ausdrücklich. Es wurde jedoch ein einziger Platz festgelegt, der Congo Square, wo die Tänzer von der Polizei beobachtet werden konnten. 
Heute liegt der Congo Square mit der Statue von Chief Tootie des Mardi Gras Indian Tribes

im Louis Armstrong Park.
Der Stadtpark wurde zu Ehren von New Orleans bekanntestem Sohn, Louis Armstrong, erbaut. In ihm stehen die Skulpturen von Buddy Bolden

Sidney Bechet, Louis Armstrong, 

Mahalia Jackson

sowie der Second Line Musiker.

1970 und 1971 war der Park erster Veranstaltungsort des New Orleans Jazz & Heritage Festivals.
Im 1823 angelegten Saint Louis Cemetery II stammen die Grabkammern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Hier fanden einige der beliebtesten Jazz- und Rhythm-and-Blues-Musiker von New Orleans ihre letzte Ruhestätte, wie der Trommler Jordan Bankston Noble (ca. 1800 – 1890), der 1815 in der Schlacht von New Orleans unter Andrew Jackson, dem späteren Präsidenten der USA, berühmt wurde. Leider darf man hier nur mit Führung hinein.
Am Latrobe Park kann man ganz entspannt mit Sonne und Windschatten bei nicht zu lauter Live-Musik ein Bier oder auch ein Glas Wein trinken. Hier sitzt man genau an der Touri-Meile, so können wir sehr gut die Parade abnehmen und die unterschiedlich fröhlichen Passanten beobachten. Einige bleiben auch für einen kurzen Smalltalk stehen.
Zum Abschluss gibt es natürlich Seafood, diesmal auf Holzkohle gegrillte Austern, traumhaft.
Und schon sitzen wir im Flieger, aber es bleibt die Erinnerung an die bunt geschmückte Stadt.

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