SA, Nullarbor Roadhouse bis Border Village

Am Abzweig zum Head of Bight fahren wir vorbei, denn die Südlichen Glattwale treiben sich nur zwischen Mai und Oktober hier herum. Aber auch andere Tiere sehen wir nur auf Schildern.

Und auf den Wombat braucht man bei diesen Temperaturen nicht zu hoffen, der verschläft den heißen Sommer in seiner Höhle.
Für Radfahrer ist diese Strecke lebensgefährlich, 35°C und kein Schatten in Sicht und dann noch die Road Trains.

In unseren Augen muss man für so eine Tour ziemlich verrückt sein. Die Straßen sind nicht sehr breit, Radwege existieren nicht, und ein Road Trains hat einen sehr langen Bremsweg. Wir wären beinahe in so einen Unfall Road Train vs Radfahrer verwickelt worden.
Trotzdem scheint Radfahren nur für Weicheier zu sein, echte Kerle laufen durch die Nullarbor.

Die Frau des Managers der Nullarbor Station beschrieb in ihrem Buch ‘Our Life at Nullarbor' sehr detailreich das Familienleben auf der Nullarbor Station. Ihr Mann entschied 1956 nicht nur Schafe, Pferde und Rindvieh zu züchten, sondern auch noch Benzin zu verkaufen. Zusätzlich wurde in einem alten Haus ein kleiner Laden mit Tea, Dosengerichten, Keksen sowie Erfrischungsgetränken eingerichtet.

Nach Fertigstellung des Eyre Highways wurde das Nullarbor Roadhaouse gebaut und der Betrieb 1976 offiziell eröffnet.

Die spektakulären Kalksteinklippen der 210 Kilometer langen Bunda Cliffs, die sich von Eucla, SA, bis Point Malcolm, WA, erstrecken, kann man von verschiedenen Lookouts bewundern.

Dieser Bereich des Eyre Highways ist berühmt für seine Höhlen und Blowholes. Unterirdische Höhlen ziehen sich bis zu einigen Hundert Metern in das Landesinnere. Haben diese Höhlen eine Verbindung zum Ozean, können Blowholes noch sehr weit vom Ozean entfernt auftreten.

Am bekanntesten ist die Murrawijinie-Höhle am Nullarbor Roadhouse.
Roadhouses gibt es in regelmäßigen Abständen zum Tanken und zum Übernachten, denn nicht nur die Radfahrer und Fußgänger brauchen mehr als einen Tag um die Nullarbor zu durchqueren.
Und hier steppte abends auch schon mal der Bär, zumindest vor Corona.

Das Border Village besteht aus Tankstelle, Pub, Konsum und Caravan Park. Hier übernachten wir, um die letzten Reste von Obst, Gemüse und Honig aufzufuttern.
Im Pub hängen drei Uhren, denn hier sind seltsame Zeiten zu beachten:
Die Südaustralische Zeit - 9,5 Stunden vor zu Hause, die Westaustralische Zeit - 8 Stunden vor zu Hause und die Zeit dazwischen - 8 Stunden und 45 Minuten vor zu Hause (gilt von Border Village bis Ciguna).
So wird der Sprung von 2,5 Stunden Zeitumstellung innerhalb Australiens vermieden.
Die Stare scheren sich nicht um verschiedene Zeitzonen, sie richten sich nach dem Sonnenstand.

In den Duschräumen möchte eine Trichterspinne mit mir duschen, ich aber nicht mit ihr.
Trichterspinnen weben eine Wohnhöhle, die sich vom Eingang zur Mitte trichterförmig verengt und zwei Ausgänge hat. Die Tiere verharren regungslos in ihrer Wohnhöhle. Nähert sich Beute, wird sie ergriffen, in die Wohnhöhle gezerrt und gefressen.
Da nutze ich doch lieber unsere Buschdusche.
Und das Känguru hält die Lieblingsspeise aller Australier in der Hand: Vegemite.

Die isolierte Lage Australiens bewahrte den Kontinent vor Schädlingen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Das änderte sich 1788 mit der Ankunft der ersten Flotte, auf der Krankheiten und europäische Tiere mitgebracht wurden.
Im Laufe der Jahre kamen Fuchs, Kaninchen und 1935 die Agakröte (Cane Toad) hinzu.
Um das empfindliche Ökosystem zu schützen, gibt es nun strenge Regeln für die Einreise in die einzelnen Staaten. Bienenkrankheiten, die vor allen Dingen die einheimischen Wildbienen bedrohen, können mit Honig verbreitet werden. Deshalb wird besonders streng auf Honig und Honigprodukte geachtet.
An der Quarantäne Station WA, wird jedes Auto genau kontrolliert, wer mit 'illegalen' Produkten erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

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