TAS, Port Arthur bis Hobart

Auf dem Weg nach Port Arthur (250 EW) stoppen wir für einen Blick auf die wild zerklüftete Küste der Tasman Peninsula,

die von ganz Mutigen sogar zum Klettern genutzt wird.

Im Süden der Halbinsel liegt Port Arthur, eine alte Holzfällersiedlung.
Sie wurde ab 1833 Sträflingskolonie der britischen Krone. Selbst Kinder, teilweise nicht älter als neun Jahre, wurden hierher deportiert und mussten wie die Erwachsenen arbeiten, sogar im Steinbruch.
Der Roman 'Lebenslänglich' veranschaulicht das Leben der Häftlinge in Port Arthur und machte die Stadt damit international bekannt.
Das Gefängnis wurde 1877 geschlossen, der Ort in Carnarvon umbenannt und viele der ehemaligen Häftlinge Siedler.
Obwohl verheerende Buschbrände 1895 und 1897 die Kirche, den alten Gefängnistrakt sowie etliche weitere Gebäude zerstörten, wurde im Jahr 1927 der Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und der Name des Ortes wieder in Port Arthur geändert.
Wir waren in der gut erhaltenen und nicht überlaufenen Female Factory von Hobart. Zu den Gefängnisruinen von Port Arthur

werden die Besucher Busweise hingekarrt. Darauf verzichten wir. 
In der merkwürdigen Touristeninfo von Port Arthur fragt man uns, was wir hier wollen. Außer Gefängnisruinen ist doch nix los. Auch unser Hotel könnte so schön sein, super angelegt mit Bootssteg und Tennisplatz.
Leider ist die Anlage mittlerweile etwas ungepflegt, die Fenster seit Jahren nicht geputzt, der ehemals schöne Anlegesteg zusammen gebrochen, die Treppen dorthin total verfallen.
Dafür kommt am Abend ein kleiner Echidna vorbei und heitert uns ein wenig auf.

Tasmanische Teufel gibt es wirklich nur noch auf Tasmanien, auf dem australischen Kontinent waren sie wahrscheinlich bereits im 14. Jhd. ausgestorben.
Der schäbige Tasmanien Devil Unzoo hätte uns nicht einmal kostenfrei gefallen. Etliche Einrichtungen sind zerfallen und weder die angepriesenen Vögel noch Wallabies sind anwesend. Nur ein alter weiblicher Teufel wird uns präsentiert.

Das lohnt wirklich nicht, und dann noch A$ 44 Eintritt pP.
Wenn man eine richtig gute Einrichtung mit tasmanischen Tieren sehen möchte, ist die East Coast Natureworld in Bicheno zu empfehlen. Dort kann man auch Wombat, Tigerschlangen und sogar die nachtaktiven Tiere wie Quall oder Sugarglider sehen, und das für A$ 24 pP.
Mit Tasman Island Cruises brausen wir drei Stunden lang an der Küste mit riesigen Höhlen

und Orgelpfeifen

entlang, einfach traumhaft.
An besonders schönen Felsen, Höhlen, Delphinschulen

oder Robbenkolonien

werden natürlich reichlich Stopps eingelegt.
In einer kleinen Bucht sind wir plötzlich umgeben von jagenden Robben, spielenden Delphinen und sogar drei Buckelwalen.

Es ist eine tolle Fahrt und unsere roten Ponchos halten uns trocken und warm. Diese Tour

kann man absolut weiter empfehlen, sie entschädigt für Vieles.
Auf dem Weg zum Roaring Beach

kommen wir an einer Imkerei vorbei und kaufen den ganz dunklen, super schmeckenden Manuka Honig. Er wird von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka), die es ausschließlich in den bergigen Regionen Neuseelands, New South Wales und Tasmaniens gibt, erzeugt.
Nachdem wir jeden Abend die Heizung in unseren Unterkünften anstellen mussten, erreichen wir Hobart (206.100 EW) bei angenehmen 30°C.
Der australische Berufsspieler, Kunstsammler und Geschäftsmann David Walsh gründete 2001 das Moorilla Museum of Antiquities in den Klippen der Halbinsel Berriedale in Hobart. Es wurde jedoch bereits 2007 wieder geschlossen.
An gleicher Stelle wurde 2011 das Museum of Old and New Art (NOMA) eröffnet. Es ist das größte privat finanzierte Museum Australiens. Es zeigt 400 Werke antiker, moderner und zeitgenössische Kunst aus der Sammlung von David Walsh.

Es gibt keine Flyer oder Guides, alles nur noch per App, wofür das Museum kostenloses WLAN zur Verfügung stellt.
Man wird super durch das Museum geleitet und kann je nach Geschmack weiterführende Infos zum jeweiligen Künstler oder auch Werk erhalten.
Die laufenden Kosten des Museums betragen jährlich A$ 8 Mio. Getragen wurden sie durch die Einnahmen des Weinguts, der Brauerei, des Restaurants und des Hotels auf dem Gelände des NOMA.
Seit 2012 werden jedoch Eintrittspreise für Besucher aus anderen Bundesstaaten und dem Ausland erhoben. Tasmanier und Jugendliche erhalten weiterhin freien Eintritt.
Der Fern Tree Park am Mt. Wellington ist immer noch etwas unbeliebt bei Touristen und so wandern wir ganz allein den etwas unwegsamen Trail hoch und runter.

Fish Frenzy mit seiner schnellen Bedienung und den exquisiten Gerichten kann man Seafood Liebhabern nur ans Herz legen. Es gibt hier nicht nur battered und crumbled, sondern auch frisch gegrillten Blue Eye Trevalla, Bluenose Sea Bass, yam.

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