SA, Flinders Ranges

Im Information Center von Adelaide findet die Dame unserere gewählte Route von Flinders Ranges National Park über Arkaroola, Maree, Oodnadatta und Coober Pedy nach Mt. Ive einfach toll. Sie meint, es wäre perfekt für den Adventure Camper, natürlich nur 4WD.

Der UBER Taxidienst ist in Australien sehr populär. Wir melden uns an und bestellen eine Fahrt vom Hotel zur Autovermietung, geht super schnell und preiswert.
Diesmal bekommen wir bei Apollo ein fast neues Fahrzeug, nur 16.500 Kilometer auf dem Tacho.
Da man bei Apollo nur die einfachsten Stühle und einen winzigen Tisch geliehen bekommt, verzichten wir. Bei Bannings Warehouse kaufen wir bequeme Stühle, einen großen Tisch,

Isomatten und Stapelbehälter zum Verstauen unserer Klamotten.
Den ersten Tag brauchen wir, um unsere rollende Outback-Wohnung zu beziehen.

Im Caravan Park von Jamestown steht ein Hightech Outback Campinganhänger neben uns und bietet Super Reality Show: Kocher ausklappen (45 Minuten), Nudeln kochen, abgießen, essen, Herd putzen (2 Stunden) und dann wieder einklappen (45 Minuten). Da wird den ganzen Tag geputzt und gemöhlt, Tür auf, Tür zu, Tür auf . . .

Kein Wunder, dass ihre beiden Hunde viel zu fett sind. Es bleibt keine Zeit, mit ihnen umherzulaufen, die armen Viecher bleiben den ganzen Tag angebunden.
In Hawker wollen wir noch einmal so richtig einkaufen. Im General Store gab es jedoch weniger als im DDR-Konsum, herzlich willkommen im Outback.

Die Touristeninfo vor Ort rät strikt davon ab, den Weg nach Cober Pedy zu fahren. Um diese Jahreszeit sind etliche Straßen gesperrt und es können mehr als 50°C im Outback werden. Und das wusste man im Adelaide Information Center offensichtlich nicht?
Außerdem führen nur unbefestigte Straßen zu den abseits gelegenen Ortschaften im Outback.

Wenn es regnet, sind die Wege unpassierbar, und die ausgetrockneten Flussbetten schwellen zu Fluten an. Und da die rote, staubige Erde das Wasser nicht aufnehmen kann, wird sie zu einer zähen, klebrigen Masse. Dann müssen die Menschen, die dort wohnen und arbeiten, notgedrungen zu Hause bleiben.
Das wollen wir lieber nicht riskieren und bleiben in den Flinders Ranges.
Die Flinderskette erstreckt sich fast 500 Kilometer in nordsüdliche Richtung. Die Landschaft ist durch schroffe Mittelgebirgskämme, tiefe Schluchten und sonnenverbrannte Talflächen gekennzeichnet.

In ihr liegen die National Parks 'Flinders Ranges', 'Mount Remarkable' sowie 'Vulkathunha-Gammon-Ranges'. 
Die Rawnslay HS Park Station, eine immer noch bewirtschaftete Schaffarm aus dem Jahre 1851, ist bekannt für die schönen Wanderwege.
Unter einer 'Station' verstehen die Australier eine weitläufige Farm im Outback, im Gegensatz zu den stadtnahen 'Farmen'. Ein Generator liefert die Energie für das Wohnhaus, ein Wind getriebener Brunnen das Wasser.
Zu den Ferntree Falls laufen wir zwei Stunden in unwegsamer, aber schöner Landschaft. Leider gibt es von den Cascaden der Wasserfälle nur Trockenbilder. Fritzi will einfach nicht hoch klettern und eine Flasche Wasser hinein gießen.

Aber wir sehen außer Kängurus noch etliche wilde Ziegen.

Früher hielt der Wassermangel die Population der Kängurus klein. Doch heute bedienen sie sich an den Viehtränken der Farmen.

Lange wurde Kängurufleisch nur zu Tierfutter verarbeitet, für Menschen war sein Verzehr in einigen Bundesstaaten sogar verboten. Doch nach dem erfolgreichen Export des Fleisches nach Asien und Europa kommt es nun auch in Australien auf den Tisch.
Dieser Graurücken-Krähenwürger (Butcherbird) versucht unser Abendbrot zu stibitzen.

In Wilpena Pound ist das Info Centre geöffnet und wir bekommen gute Tipps für 4WD-Wege in den Flinders.
Die vier Kilometer entfernte sehenswerte Old Wilpena Station ist die am besten erhaltene Gruppe alter Häuser des Outbacks aus dem Jahre 1851. In den 1980er Jahren war der Wollpreis stetig gesunken und immer mehr Viehstationen mussten aufgeben, so auch Wilpena Station im Jahre 1986.
Wir fahren den eindrucksvollen 4WD-Erdweg durch die Bunyeroo und die Brachina Gorge Road, teilweise im ausgetrockneten Flußbett mit den bis zu 30 Meter hohen fantastischen River Red Gums.

Diese Bäume sind nicht nur auf regelmäßige Regenfälle angewiesen, sondern auch auf die wiederkehrenden Überflutungen, die die Erde reichlich mit Wasser durchtränken. 
Das Holz und die Rinde sondern ein rotes dickflüssiges Sekret ab, welches 'Red Gum' genannt wird.
Sehr interessant ist die Schlucht mit den riesigen, uralt aussehenden Bäumen, die teilweise auf dem Felsen wachsen.

In der Brachina Gorge treffen wir auf Australier mit Reifenpanne. Ihr Wagenheber funktioniert nicht, aber wir können helfen.

Sie kommen aus Townsville, sind auf dem Weg zur neuen Arbeit nach Perth und haben somit ihren gesamten Hausstand dabei, geschlafen wird auf dem Autodach. So einfach ziehen Australier eben Mal über 4.700 Kilometer um.
Am Razorback Lookout kann man sich mit Blick auf den sägezahnartigen Höhenzug entlang der Bunyeroo Road ein wenig die Füße vertreten.

In dieser staubigen Gegend fühlt sich die Tannenzapfenechse pudelwohl. Wegen ihrer gemächlichen Bewegungen wird sie auch 'Sleepy Lizard' genannt.

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