NZ, Südinsel, Surat Bay bis Moeraki

In Surat Bay finden wir einen kleinen liebevoll gestalteten Campground und bekommen den Superplatz direkt am Wasser mit fantastischem Blick auf den Strand und die Seelöwen.


Es sind nur wenige, aber immer mal wieder kommt einer oder auch zwei, um am Strand oder in den Dünen zu schlafen. So, wie manchmal eine Robbe an der Ostsee am Strand liegt.
Wenn so ein Kelb an Land gespült wird, sieht man wie riesig die wirklich sind.


Am Morgen laufen wir zwei Stunden am einsamen Strand

und beobachten die Seelöwen am Ende der Bucht. Besser geht's nicht, wir allein mit den Seelöwen. Als der Herr der Familie an Land kommt, schneidet er mir den Weg zurück ab, einen Moment lang wir mir mulmig, denn die können ganz schön schnell und aggressiv sein. Er schaut nur kurz zu mir, wendet sich dann jedoch seinen Damen zu und ich renne vorbei.


Die Sea Lions galten auf Neuseeland seit fast 200 Jahren als ausgestorben, es gab sie nur noch auf den Auckland Inseln.
1993 begann ein Weibchen auf der Otago Peninsula sein Junges großzuziehen und gründete damit die erste neue Kolonie auf Neuseeland. Nach der Jahrtausendwende zog es einige Tiere nun auch in die Catlins. Die Wissenschaft rätselt noch, wie dieses Wunder geschehen konnte.


Am Nugget Point ist der Blick auf die Küste wunderschön, es sind viele Robben da, allerdings weit weg und nicht so schön zu beobachten. Die versprochenen Seeelefanten finden wir allerdings nicht.
Abends fahren wir noch einmal zu den Pinguinen. Und tatsächlich watscheln, extra für uns?, gleich zwei zu ihrem Nest. Sie kommen meist nacheinander, da die Gelbaugenpinguine ausgesprochene Einzelgänger sind. Innerhalb der nächsten Stunde bequemen sich noch drei weitere, uns mit ihrem Anblick zu entzücken. Man hat genügend Zeit zu schauen. Schließlich machen sie eine richtige Show mit putzen und recken, rechts schauen, links schauen, Flügel strecken, nach hinten zum Wasser schauen, ob eine Welle es nicht doch noch bis zu ihren Füßen schafft, dann ein Schritt, evtl. noch einer? Dann ein Hopser auf den nächsten Stein und die Show geht von vorn los. Und diese kitschig rosa Füße!

 

Auf dem Weg nach Dunedin entschließen wir uns, zuerst die Otago Peninsula zu besuchen und übernachten in Portobello. Es ist stürmischer Wind und so hoffen wir Albatrosse zu sehen. Am Albatros Center haben wir tatsächlich Glück, fünf Albatrosse umkreisen den Felsen. Nebenbei beobachten wir die laut nach Futter bettelnden Möwenkinder.

 



 
Wir haben noch mehr Lust auf Gelbaugenpinguine und fahren zu der Schaffarm mit dem Penguin Place Conservation Reserve. Hier wurde auf privatem Grund Weideland in Buschland für die Pinguine umgestaltet und ein überdachtes Tunnelsystem mit vielen Ausgucken für die Beobachtung der Tiere angelegt. Diese Unterstände sind auf 900 Metern super ausgebaut, echt Klasse. Aus ihnen kann man die Pinguine hautnah erleben, sie watscheln manchmal nur einen halben Meter entfernt an uns vorbei. Wir sehen Jungvögel, Altvögel und auch singende Vögel. Wobei man diese heftige Begrüßung der Partner am Nest wohl eher als Lärm, denn als Singen, bezeichnen kann. Die 1 ½ Stunden sind viel zu schnell vorbei. Der Eintritt ist gepfeffert, aber es lohnt sich.


Der Sandfly Beach heißt nicht wegen Massen von Sandfliegen so, sondern wegen des herum fliegenden Sandes. Die sich daraus bildenden Dünenlandschaft nutzen auch Pelzrobben und Seelöwen gern zum Ausruhen.


Dunedin hatten wir irgendwie schöner und entspannter in Erinnerung, eventuell weil die Stadt diesmal so proppenvoll ist? Die berühmte Railway Station und die steilste bewohnte Straße, die Baldwin Sreet, sind natürlich ein 'must see'.


Den botanischen Garten und den Teepavillon lassen wir diesmal aus.
Bei den Moeraki Bolders erwartet uns die nächste Überraschung. Es gibt direkt an den Boulders einen neuen Parkplatz, auf dem drei Busse und Massen von Autos parken. Der Kaffee in dem neuen Restaurant fällt aus, bei der Riesenschlange müssten wir wohl länger als eine Stunde auf Getränke warten.
Vor zehn Jahren gab es außer uns noch einen weiteren Touristen. Da musste man auch noch 40 Minuten zu den Bolders laufen, heute braucht man nur eine Treppe hinab zusteigen. Wir gehen ein Stück zu den kleineren und bereits ein wenig zerstörten Boulders, da sind wir wieder allein. Freiheit für die Boulders!


Aber das Spektakel an den großen Steinen müssen wir unbedingt noch erleben und dann nix wie weg.

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