RA, Buenos Aires bis El Calafate

Grillen scheint in Argentinien Lebensinhalt zu sein. Wir beobachten die Bauarbeiter bei der Zubereitung ihres Mittags mitten auf der Baustelle.


Der Friedhof La Recoleta ist beeindruckend, eine echte Nekropole mit vielen kunstvollen Grabkammern.



Und überall die Acaranda Bäume mit ihrer auffälligen blauen Blütenpracht.


Beim Bummeln reiße ich mir zwei breite Laufmaschen in mein schönes Kleid. Mist, nun muss ich in Jeans zur 'Tango- und Folklore Show' mit angekündigtem 'Wine Tasting und Tango Lessons' gehen.
Man kann das hervorragende Ambiente des Theater Restaurants leider nicht genug würdigen, denn der Raum wird bis auf den letzten Winkel mit Gästen vollgestopft.
Wir sitzen mit einem amerikanischen Ehepaar am Tisch. Sie stellen sich vor, fragen woher wir seien und entschuldigen sich für ihren Präsidenten - jedes Land mache Mal einen Fehler. Das ist eine ganz neue Erfahrung. Bisher haben wir nur Amis mit überbordendem Nationalstolz, den jeweiligen Präsidenten eingeschlossen, getroffen.
Das Wine Tasting besteht aus 'rot oder weiß' und die Folklore aus 'El Cóndor Pasa'. Lessons erkennen wir auch keine. Aber der Gaucho legt eine tolle Performance mit seinen Bolas hin, was im Publikum auch begeisterte 'Arriba'-Rufe auslöst. 

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Der perfekte Tango mit interessanten Figuren wird in wechselnden Kostümen vorgetragen. 


Nach der Show irren wir zwischen den 30 Bussen herum. Kein Schild, kein Hinweis, Bus und Fahrer haben eben Mal gewechselt. Aber irgendwie erwischen wir doch noch den richtigen Bus, der uns wohlbehalten zum Hotel zurück bringt.
Damit geht unsere Stippvisite von Buenos Aires dem Ende entgegen. Ein mürrischer, ausschließlich Spanisch sprechender 'Reiseleiter' bringt uns zum Flughafen.
Nun sind wir gespannt auf El Clafate und den Perito Moreno.
El Calafate erwartet uns mit wolkenlosem Himmel bei 23°C und heftigem Wind. Unser Mietauto ist ein Gol, für das 'f' hat es nicht mehr gereicht – und für vieles andere in diesem VW auch nicht.


Tanken geht wie zu DDR-Zeiten, nur mit Tankwart und Warteschlange.
Die Straßen sind sehr breit, zwei Spuren pro Fahrbahn, Höchstgeschwindigkeit 60 Km/h und kein Auto weit und breit. Selbst einfach links abbiegen ist nicht erlaubt. Rechnet man in dieser abgelegenen Gegend etwa mit rush our?
Von unserem Hotel aus


haben wir einen tollen Blick auf die Redonda Bucht im Lago Argentina, dem größten See Argentiniens, der über den Rio Santa Cruz in den Atlantik entwässert wird.
Wir beobachten Pferde und Wasservögel, die versprochenen Flamingos hatten gerade Urlaub.


Im PANTAGONIA mit der deutschsprachigen Bäckerin holen wir uns Snacks für Zwischendurch und Restaurant-Empfehlungen zum Abendbrot.


La Tablita öffnet erst um 20:00 Uhr. Wir sind müde und hungrig, also nehmen wir bei Casimiro Biguá das wunderbare Steak. Morgen gibt es dann das gegrillte Lamm im gepriesenen La Tablita, auch sehr gut.
Am nächsten Morgen gegen 8:00 Uhr sind nur noch 7°C und Niesel. Auf den 80 Kilometern bis zum Perito Moreno fahren wir gefühlsmäßig durch die weiten Grassteppen der Pampa,


obwohl El Calafate nicht zu dieser Ökoregion gehört.
Die Berge kommen näher, die Wolken zeigen erste Lücken und wir bewundern die Eisfelder über dem fantastisch türkis leuchtenden Wasser des Lago Argentino.


Trotz des geringen Verkehrs gibt es eine Menge Roadkill, vorwiegend Karnickel.
Maras und Anden-Rehe soll es hier geben, uns zeigt sich jedoch keines. Dafür jede Menge an Greifvögeln: Aguila Mora (Blaubussard oder Black-Chested Buzzard-Eagle, der hier Kordillerenadler genannt wird) und auch Chimango-Karakara (Geierfalke).


Und plötzlich etwas großes schwarzes am Himmel, tatsächlich ein Kondor. Nein, es sind sechs! Begeistert beobachten wir die mächtigen Tiere eine ganze Weile.


Uns überholt eine Horde unendlich schmutziger Bikes.


Offensichtlich sind die bereits eine ganze Strecke auf der Panamericana unterwegs, dieser berühmten Schnellstraße, die sich mit etwa 18.000 Kilometer über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung Amerikas erstreckt und so Alaska mit Feuerland verbindet. Das ist dann doch etwas 'to much' für Dieter. Er bleibt lieber beim gemütlichen Harley-Cruisen durch Oregon und Kalifornien.

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