NZ, Nordinsel, Mount Taranaki bis Auckland

Der 2.518 Meter hohe Mt. Egmont oder Mount Taranaki ist ein schlafender Schichtvulkan und gilt als einer der symmetrischsten Vulkane der Welt. Leider ist die Spitze meist umwölkt und nur selten zu sehen. 
Das Gebiet um den Berg mit seinem scharf begrenzten Gürtel aus Regenwald wurde 1900 unter Schutz gestellt und ist damit der zweitälteste Nationalpark Neuseelands. 
Die Fahrt zum South Mt. Egmont Visitor Centre führt durch einen atemberaubenden Tunnel von Totara- und  Kamahi- Bäumen.

Der Totara Baum ist eine Steineibe und wird 20 bis 25 Meter hoch. Die Borke schält sich in papierartigen Streifen ab und das witterungsbeständiges Holz ist sehr begehrt. Der Kamahi-Baum ist immergrün und kann bis zu 25 Meter hoch werden kann. 
Vom South Mt. Egmont Visitor Centre laufen wir zu den 18 Meter hohen Dawson Falls durch beeindruckenden Wald mit einem Dach aus Farnen und Moosen.

Es hat die letzten Tage nur geregnet und bemerkenswert viel Wasser rauscht den Fall herunter.

Am Wasserfall wird vor dem invasiven Felsenrotz gewarnt. Das sind Kieselalgen der nördlichen Halbkugel, die am Grund von Seen und Fließgewässern große Matten bilden können. Obwohl von der Art keine Gesundheitsrisiken ausgehen, zerstört sie durch ihr übermäßiges Wachstum das Ökosystem.
Wieder setzt Dauerregen ein und wir entscheiden uns für das Abode Motel in New Plymouth mit super eingerichteter Küche. 
Zurück auf dem Forgotten Hwy stoppen wir in Whangamomona, wo knapp 40 Männer mit Crossmaschinen und entsprechender Montur, die Stiefelschäfte reichen bis zum Knie, ebenfalls pausieren. 

Männer und Maschinen sind ziemlich eingesaut, die hatten wohl ihren Spaß in der tiefen Modder nach dem Regen.
In Taumarunui schauen wir noch einmal zur Mündung des Taringamotu River in den Whanganui River. Diesmal ist schön viel Wasser drin, es hat schließlich nicht nur geregnet, sondern geschüttet.


In den 50er Jahren verursachte das Erdwärmekraftwerk im Norden von Taupo eine Absenkung des Grundwasserspiegel. An der Oberfläche im Bereich der Craters of the Moon bildeten sich dampfende Löcher mit kochendem Schlamm. Heute kann man auf Holzbohlenwegen diesen relativ jungen Geothermal Park erleben. 

Das Kraftwerk Wairakei ist ein Geothermiekraftwerk und wurde 1958 als erstes Nassdampf-Kraftwerk der Welt gebaut. Aus zwei Kilometern Tiefe wird Wasser mit Temperaturen von 230°C zur Stromerzeugung an die Erdoberfläche gefördert. Ein Teil des heißen Wassers wird auch für die vielen Thermalbäder genutzt. 

Ein wesentlicher Teil des Wasserdampfes wird nach der Stromerzeugung wieder in das unterirdische Reservoir zurückgepumpt.
Tokoroa ist das Zentrum der riesigen Forst-, Holz-, Zellstoff- und Papierindustrie Neuseelands. Der Ort entwickelte sich erst um 1948 als Wohnort für die Angestellten des Werkes der NZ Forest Products Ltd. Es ist eine multikulturelle Stadt und 35 % der 12.700 Einwohner sind NZ-Maori, weitere 20 % sind Cook Islands-Maori.
So sind viele Kunstwerke der Stadt der Maorikultur gewidmet.

Der Highway ist gesperrt, und wir müssen somit im Westen der stark zerklüfteten Kaimai Range mit dem 952 Meter hohen Mount Te Aroha auf der Old Te Arora Rd fahren.
Dabei kommen wir an den Wairere Falls vorbei. Auch hier rauscht ziemlich viel Wasser den Steilhang hinab.

Das Camp in Pareoa stellt sich als Gravel Stellplatz heraus und das in Waihi ist geschlossen. Da bleibt nur noch das schöne Waihi Beach Camp und wir bekommen, mal wieder, den letzten Platz. Es ist Wochenende.
Da die Martha Mine aus zwei Teilen besteht, vermuten wir, dass wir an der falschen Martha Mine waren und fahren noch zum 2. Teil, ungefähr fünf Kilometer weiter westlich des ersten Teiles. Aber auch hier hat sich nichts getan, es ist nur alles abgesperrt.
Der Betrieb der Mine Martha wurde schrittweise heruntergefahren und ab 2007 sollten die Anlagen für die Weiternutzung der Flächen nach 2017 kontinuierlich rückgebaut werden, denn bei der Lizenzierung wurden sehr hohe Anforderungen an den Umweltschutz, die Wasserhaltung und die Rekultivierung der genutzten Flächen gestellt. Diese Aufgabe sollte der gemeinnützige Martha Trust auch über das Bestehen des Bergwerks hinaus weiterführen.
Aber Renaturierung kostet eben Geld. Außer schönen Versprechen ist hier nix passiert. Da würde in Deutschland die Umweltbehörde aber Alarm schlagen. 
Die Karangahake Gorge ist eine teilweise enge und mäandernde Schlucht des Ohinemuri River.

Es nieselt und wir entscheiden uns trotzdem, den Rundweg des Karangahake Gorge Historic Walkway zu wandern. Er führt durch die wunderschöne Schlucht und an alten Goldminen vorbei.
Die Maori waren gegen den Abbau von Gold auf ihren Ländereien. Sir Mackay gelang es jedoch mit skrupellosen Methoden, auch den letzten Maori-Chef zu überzeugen, die Bergbaurechte zu unterzeichnen. So begann 1875 der ökologisch sehr bedenkliche Goldabbau in der Schlucht. Die Bergbauabfälle wurden in den Fluss geworfen und die Zyanidabfälle zerstörten die Maori-Fischerei.
Im Jahr 1895 erklärte die Regierung die Flüsse Ohinemuri und Waihou zu Schlammkanälen und die  Bergbauunternehmen durften ihre Abfälle weiterhin in diese Flüsse abführen. Bis 1916 gingen die Erträge aus dem Gold zurück und die Minen wurden sukzessive geschlossen.
Der Regen wird heftiger und ich kehre um, Dieter geht allein weiter.

Im Orere Point Camp sind noch etliche freien Plätze. Es gibt hier keinen Pool, aber zwei Schwimmstellen im nicht sehr tiefen Fluss mit guter Strömung.
Wir sind ganz allein auf dem unteren Platz, nur umgeben von Vögeln und Bäumen. Der Persische Flieder mit seinen sternförmigen, hellvioletten Blüten blüht und duftet herrlich. 

Von diesem Mahagonigewächs sind jedoch sämtliche Teile giftig.
An den Clevedon Coast Oysters nehmen wir unseren Lunch. Aus den Tempura Austern sind nun Battered Oysters geworden. Sie werden zwar weiterhin unter dem Namen Tempura verkauft, sind es aber leider nicht, sehr schade.
Am Airport bummeln wir ein wenig durch den interessanten Sculptur Park, umrunden den Rabbit Lake und entspannen mit Blick auf den kleinen See.

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