Bereits morgens um 6:00 Uhr landet unsere Maschine etwas verfrüht in Auckland und wir sind nun 12 Stunden vor zu Hause, weil auf Neuseeland die Sommerzeit begonnen hat.
In Australien und NZ sind die Flughäfen wie Busbahnhöfe, kaum Versorgung, wenig Sitzplätze, sehr minimalistisch. Wir sind total durch den Wind, da wir fast gar nicht geschlafen haben und die Auto-Vermietung öffnet erst um 9:00 Uhr. Glücklicherweise ergattern wir einen freien Tisch zum Frühstücken.
So ein Auto hatten wir vor 10 Jahren schon einmal, aber im Gegensatz zu anderen Autovermietungen gibt es keine Verbesserungen, im Gegenteil. Der Standard im gesamten Auto ist mehr als old fashion. Dafür gibt es keine Zudecken mehr sondern klumpige Schlafsäcke.
Die SIM-Karte von Vodafon ist zwar viel teurer und stellt viel weniger Daten zur Verfügung als die von Telstra in Australien, aber Daten können wir über WiFi in den Camps nutzen und so haben wir wenigstens für unterwegs Internet. Wir wollen ja keine Filme schauen, sondern nur Wetter-App, WhattsApp und WikiCamp nutzen.

Dieter muss fahren, denn ganz übergangslos, hat sich der Heuschnupfen zu einer kräftigen Erkältung mit richtigem Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichten Schüttelfrostattacken ausgeweitet.
Eigentlich sollte die Martha Mine nach dem Ende des Goldabbaus 2017 kontinuierlich rückgebaut und dann schrittweise renaturiert werden. Es ist jedoch nichts passiert und der Wanderweg um die Mine herum mit den Aussichtspunkten in die Mine hinein ist eine wenig verlottert, nicht mehr alle Aussichtspunkte sind nutzbar. Größere Erdrutsche zeigen eindeutig, dass die Mine nicht mehr in Betrieb ist.

Im wunderschönen Camp in Waihi Beach mit heißem Pool und Sauna verlängern wir. Ich liege im Camper, schlafe viel und lasse mich vom Gesang der Tuis einlullen.

Neben uns im Bach haben Langflossenaale ihr Domizil. Sie können bis zu 180 cm lang, 25 Kilogramm schwer und bis zu 100 Jahre alt werden. Da sie Allesfresser sind, lassen sie sich gern auch mit Keksen und Sandwich füttern, zur Freude der vielen Kinder auf dem Camp.

Aber auch den schönen Strand direkt am Camp kann man gut zum Relaxen nutzen.

Tauranga mit seinen 114.789 Einwohner ist eine sehr schöne Stadt, wir können gut verstehen, dass reiche Neuseeländer hier sehr teure Ferienwohnungen besitzen. Auch uns gefällt die Stadt sehr gut.
1863 wollten britische Siedler sich nicht damit abfinden, dass die Māori den größten Teil der Nordinsel besaßen und griffen die Maori mit 18.000 Soldaten an. Ihnen gegenüber standen knapp 5.000 Maori, die nebenbei noch ihre Familien zu versorgen hatten.
Der sogenannte Waikato Krieg 1863/64 führte zur Konfiszierung des Māori Landes und die enteigneten Māori wurden in das zerklüftete Innere der Nordinsel vertrieben, wodurch 1882 die neue Siedlung Tautanga entstehen konnte.

Erst 1995 wurde die Invasion und Enteignung von 1863 als unrechtmäßig anerkannt. Heute ist Tauranga auch ein beliebter Hafen für Kreuzfahrtschiffe.
Das Camp in Rotorua mit hot pool ist immer noch schön und sehr begehrt. Die Stadt selbst macht auf uns einen etwas verlassenen Eindruck, viele Restaurants geschlossen, kaum Menschen auf der Straße.
Im Visitor Information Centre sitzen nicht besonders entgegenkommende Angestellte.

'Forgotten World Hwy kennen wir nicht. Wie wird das denn geschrieben, schreib Mal auf.' Auch im Internet wäre nichts zu finden, wir sollen uns lieber die Aratiatia Rapids anschauen, die sind 'free‘! Information sieht für uns anders aus.
Die Aratiatia Stromschnellen führen nur dann Wasser, wenn die Wehrtore des Aratiatia Kraftwerkes zwischen 10:00 und 16:00 Uhr alle zwei Stunden geöffnet werden. Somit kann man diese Attraktion nur vier Mal am Tag für einige Minuten bewundern, und wir tun es nicht.
Im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland befindet sich der aus einer heißen Quelle künstlich angelegter Lady Knox Geyser, der jeden Tag um 10:15 durch Zugabe von Seife aktiviert wird. Diese geothermische 'Sehenswürdigkeit' haben wir bisher ebenfalls ausgelassen.
Und dann endlich TipTop Eis mit der Lieblingssorte Passion Fruit.

Am Orakei Korako Geothermal Park & Cave bringt uns die Fähre auf die andere Seite des Waikato Rivers.

Auf Boardwalks läuft man

durch einige kleine Geysire, viele heiße Quellen und Schlammbecken sowie beeindruckende Kieselsäureterrassen.
Weil der Orakei Korako Geothermal Park etwas abgelegen ist, kann man hier ohne Gedrängel die Natur genießen. Für uns ist es einer der schönsten Geothermal Parks.

Der Camper im Wohnmobil neben uns auf dem Parkplatz hat gerade die Unwetter-Warnung bekommen, sein gebuchter Tongariro Ausflug ist gestrichen und der Campground evakuiert, wo sollen sie nun bleiben?
Hier sind alle sehr hilfsbereit, die Café-Besitzerin bietet ihnen an, auf dem Parkplatz zu übernachten, was eigentlich nicht erlaubt ist, und sie lässt auch die Toilette für sie offen.
Die Voraussage bewahrheitet sich, es stürmt und regnet Tag und Nacht, wir nehmen ein Hotel und haben zum wunderschönen Zimmer mit Terrasse noch Esszimmer, Küche und eigenen Hot Pot, da kann man es zwei Tage lang aushalten, lesen, Berichte schreiben, im heißen Wasser entspannen.
