WA, Kalbarri

So ein ganzer Wald von Black Boys ist sehr interessant anzusehen. Diese Grasbäume oder Yacca zählen zu den Pyrophyten, deren Verbreitung und Reproduktion durch Feuer erst ermöglicht und gefördert wird. 

Weshalb der Stamm meist auch schwarz gefärbt ist.
In diesem Jahr war der Frühling in Westaustralien so kalt, dass die Frühlingsblumen nun gemeinsam mit den ersten Sommerblumen blühen. Nach mehreren Wochen Fahrt durch sehr eintönige und karge Wüstenland ist das eine Wohltat für die Augen. So ein Blütenmeer ist hier sehr selten, selbst die Einheimischen sind begeistert und nicht nur wir halten immer wieder, um diese Blütenvielfalt zu bewundern.

Wir erleben ein buntes Meer von gelben und orangen Banksia-Arten,

grün-roten Känguru Pfoten

sowie Old Socks mit den auffälligen Blüten weit über dem Laub. 

In Kalbarri werden die Pelikane immer noch als große Touri Attraktion gefüttert.

Eine Lobster-Tour stand immer noch auf unserer Bucket Liste. Wir haben Glück und bekommen wieder die letzten beiden Plätze.
Es geht um 6:30 Uhr mit Unterweisung, dass man grundsätzlich ohne zu murren oder zu diskutieren auf den Kapitän zu hören hat, los.

Der Unterlauf des Murchison River unterliegt dem Gezeiteneinfluss mit schwankendem Wasserstand und einer starken Strömung. Seine Mündung ist durch den abgelagerten Sand sehr gefährlich, obwohl die Durchfahrt regelmäßig ausgebaggert wird. 
Schon die Ausfahrt ist sehr interessant, denn die Mündung des River zu passieren ist nicht ganz einfach, anders als von der Warnow in die Ostsee zu fahren. Man muss die Brandung und zwei Meter hohe Wellen durchqueren, das schaukelt mächtig. Einige der 12 Passagiere müssen jetzt schon die Fische füttern. 
Nach knapp einer Stunde erreichen wird das Lobster-Revier. Nun gibt es auch die Auflösung: Rock Lobster sind Crayfishes, also Langusten.
Die Frau des Kapitäns holt die weis-roten Markierungsbälle mit dem Bootshaken ein und zieht mittels Winde

die daran befindliche Leine und den Korb an Bord.

Auch Lobster dürfen nur ab einer bestimmten Größe gefangen werden, die kleinen müssen zurück ins Meer, ebenso die mit Eiern. Jedes Tier wird genau vermessen, viele dürfen nicht an Bord bleiben.

Aber denjenigen an Bord wird das mittlere Schwanzsegment abgeschnitten. Die so markierten können nicht mehr verkauft werden, sie sind ausschließlich für den Eigenbedarf bestimmt. Es ist Schonzeit und es dürfen lediglich Freizeitfischer je zwei Langusten pro Tag fangen. 

So ganz nebenbei bereitet die Frau des Kapitäns für uns Brötchen mit Lobsterfleisch zu, ach, so lecker. 
Die Körbe werden mit neuem Köder bestückt und an anderer Stelle im Meer ausgelegt. Auf der Rückfahrt gibt der Kapitän Tipps für die Zubereitung von Langusten und jeder bekommt ein entsprechendes Merkblatt. Wir sind ein wenig irritiert, was sollen wir denn damit? 
Der Käptain bringt uns fast trocken durch die Brandung zurück, die starke Maschine gibt alles, um nicht von den Wellen von hinten überrollt zu werden und beim Absteigen bekommt dann jeder eine Tüte in die Hand gedrückt


mit zwei lebenden! Langusten! Nun müssen wir sie nur noch zubereiten. 
In der Rezeption des Camps fragen wir etwas überfordert nach der besten Methode. Die nette Dame nimmt uns die Tiere ab, denn man muss sie ein bis zwei Stunden im Tiefkühler lagern. Dann sind sie sediert und können zubereitet werden.
Wir probieren es auf dem BBQ und auch gekocht, haben ja genug davon. Uns schmecken sie in Salzwasser gegart mit Butter on Top am besten. 
Nun können wir sagen ‚Lobster selbst gefangen, selbst zubereitet, selbst gegessen‘, und dann noch jeder einen ganzen, traumhaft.

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