In der Umgebung von Carnarvon wird auf großen Plantagen Obst und Gemüse angebaut. Rund 80 % der in Westaustralien verzehrten Bananen stammen aus Carnarvon.

Viele Farmen betreiben kleine Hofläden und verkaufen ihre Produkte frischer und preiswerter als im Supermarkt.
Ein Problem stellt die Bewässerung der Plantagen dar, denn der Gascoyne River fließt nur ungefähr 120 Tage im Jahr. Seine Mächtigkeit lässt sich an dem riesigen Flussbett erahnen.

In der wasserlosen Zeit wird das Grundwasser des Gascoyne River zum Bewässern verwendet, da dieses das ganze Jahr über zur Verfügung steht.
Auf dem Weg Richtung Monkey Mia kommen wir am Hamelin Pool vorbei. Der Salzgehalt dieser Bucht ist ca. doppelt so hoch wie im offenen Ozean.
Da die Fressfeinde der winzigen Herzmuscheln Fragum erugatum nicht in der Lage waren hier zu überleben, konnte aus den Millionen von Muschelschalen innerhalb von mehreren tausend Jahren eine bis zu 10 Meter dicke und 100 Kilometer lange Schicht, der Shell Beach, entstehen.
Aber nur im Strandbereich liegen die Muschelschalen locker übereinander,

in tieferen Schichten ist fester Muschelkalkstein entstanden, der sogar als Baumaterial verwendet wurde.
Seit 1990 ist Hamelin Pool ein Schutzgebiet und der Abbau der Muscheln verboten. Den angepriesenen Lehrpfad mit der Rekonstruktion eines Muschel- Steinbruchs haben wir jedoch nicht gefunden.
Durch den extrem hohen Salzgehalt des Wassers konnten Stromatolithen hier ebenfalls überleben.
Thrombolithen und Stromatolithen sind biogene Sedimentgesteine, die besonders von Cyanobakterien gebildet werden. Stromatolithen sind geschichtet, Thrombolithen eher klumpig. Beide wachsen maximal einen Zentimeter innerhalb von 30 Jahren. Gebilde von ca. einem Meter Höhe sind somit knapp 3.000 Jahre alt und zählen zu den ältesten Nachweisen für irdisches Leben.

Leider ist der Boardwalk gesperrt, somit ist nicht viel zu sehen.
Um Hamelin Pool herum ist vieles neu, sogar ein Camp. Es gefällt uns dort aber immer noch nicht.
Am Eagles Bluff von Denham ist ein schöner neuer Boardwalk gebaut und man kann Schwarzspitzen- , Graue Riff und Tigerhaie, Rochen sowie verschiedene Arten der Grünen Meeresschildkröten von hier oben beobachten.

Allerdings können wir aus dieser Höhe nur Stachel- und Adlerrochen unterscheiden, die unterschiedlichen Hai- und Schildkrötenarten nicht.
Das Spektakel von Monkey Mia haben wir wieder Mal ausgelassen und sind in den Francois Peron NP mit den schönen 4WD Straßen gefahren.

Hier kann man Luft ablassen gar nicht vergessen, wenn man in der langen Schlange steht.
Wir fahren bis zur Big Lagoon. Auch hier ist nach der Zerstörung durch Olwyn alles neu und sehr schön angelegt.

Leider gibt es Sandflies in Hülle und Fülle, die schon auf mich gewartet haben. So nach dem Motto 'endlich ist sie da' stürzt sich auf mich eine schwarze Wolke. Und obwohl ich schnell im Auto wieder verschwinde, sind mindestens 30 Stiche zu verzeichnen.
Rechts und links des Weges sitzt immer wieder eine Zwergbartagame in den obersten Zweigen der Büsche, von wo sie sich erst bei unmittelbarer Gefahr fallen lässt.

Anstatt eines Barts besitzt sie lediglich kleine Stachelschuppen in der Kehlregion. Sie leben in Dünenlandschaften, Busch- und Trockenwälder, Steppen und Savannen.
Am Hwy sind die kostenlosen Übernachtungsparkplätze mit Toilette sehr begehrt. Oft sind sie sehr groß angelegt, so dass man viel Platz zum Nachbarn hat.

Meist sind sie auch sehr gepflegt. Wir würden gern einen geringen Obolus zahlen wollen, denn die Plätze müssen gepflegt und sauber gehalten werden.
Der Teil des Kalbarri NP mit der 80 Kilometer langen Schlucht des Murchinson River ist mit asphaltierter Straße und Rollstuhl gerechten Aussichtspunkten sehr gut ausgebaut. So können auch Leute, die nicht mehr gut zu Fuß sind, den NP besuchen.

Nach Regenfällen oder Wirbelstürmen kann der Wasserstand des Murchison River, dem zweitlängsten Fluss Westaustraliens, bis zu sieben Meter ansteigen, was man in der Schlucht gut erkennen kann.
Uns beeindrucken die Fossilienabdrücke von frühen Meeresbewohnern, wie Würmern und riesigen Seeskorpionen. Die Spurenfossilien dieser urzeitlichen Gliederfüßern (Arthropoden) ähneln versteinerten Gleisen (Trackways).

Die kurze Wanderung zum Nature’s Window ist einfach, wenn man keine Höhenangst hat.

Und auch hier gibt es seit 2020 einen Skywalk mit imposanten Ausblicken auf den Nationalpark.

Interessant sind auch die vielen Skulpturen der fossilen Tiere in Lebensgröße.
