Das 1863 gegründete Cossack, ursprünglich Tien Tsin, war als wichtiger Hafen für die Perlindustrie und die Schaffarmen der Pilbara bekannt. Als 1910 in Point Samson eine Anlegestelle eröffnete, wurde Cossack aufgegeben.
Seit 1950 ist Cossack eine total verlassene Geisterstadt. Die ehemals wunderschön restaurierten Gebäude zerfallen allmählich. Das gerühmte Museum

ist geschlossen und mit einem Zaun abgesperrt, bitte nicht betreten! sehr schade.
Auf dem Weg nach Dampier befindet sich die zweite Anlage für Salzgewinnung von Rio Tinto, sogar mit Kunstwerk.

Nun ist hier die Frage wer es ist, Elvis oder Bon Scott?
Das ab 1965 erbaute Dampier, 1.100 Einwohner, dient ebenfalls als Verladehafen für Eisenerz. Da es aufgrund geographischer Gegebenheiten nicht weiter vergrößert werden konnte, wurde 1968 die neue Stadt Karratha gegründet.
Das hochgelobten Camp in Dampier erweist sich als staubig, laut, der Stromgenerator läuft Tag und Nacht mit fürchterlichem Getöse. Das offenes Camp Kitchen ist auch für Fliegen offen und der Blick auf die rostigen Schüttgutfrachter reizt uns ganz und gar nicht.
Was nun, es sind noch Ferien und die Plätze oft ausgebucht. Also zurück nach Karratha, 16.000 Einwohner, und erst Mal Quartier besorgen. Wir haben Glück und bekommen auf dem schönen Camp noch einen Platz.
Nun ist es bereits nachmittags und keine Zeit mehr für den 45 Kilometer (one way) entfernten Murujuga Nationalpark mit seinen vielen Petroglyphen, wirklich sehr bedauerlich.
Und hier haben wir endlich die weißen und rosa Kakadus im Baum über uns.

Abends muss Jeder Jedem eine 'gute Nacht' wünschen und morgens ab 4:30 Uhr dann wieder einen ‚Guten Morgen‘. Nach 1,5 Stunden tritt ganz plötzlich Stille ein. Nun können die Rabenkakadus mit ihrem Trompeten übernehmen.

Die treten jedoch meist nur paarweise auf und damit ist der Radau erträglich.
Das Fortescue Roadhouse ist nur noch ein Ghost Roadhause, mehr noch Ruine, obwohl es als Camp auf der Karte verzeichnet ist.
Offensichtlich ist jedoch die Wiederöffnung geplant, dann die Elektroladestation ist niegelnegelneu.

Und das sehen wir zum ersten Mal an einem Roadhouse.
Das Nanutarra Roadhouse mit Tankstelle, Restaurant, Zimmer und Camp ist sehr schön, flotte Bedienung, sehr sauber, fully licenced und sehr angenehm.
Es ist ein völlig autarker Betrieb, der seinen eigenen Strom erzeugt, Wasser und Abwasser behandelt sowie sämtliche Abfälle selbst entsorgt. Wäre das doch ein Campground an der Küste, wir blieben gleich mehrere Tage.
Nun verlassen wir die Wüstenlandschaft der Pilbara und

bleiben bis Perth auf dem dichter besiedelten westlichen Küstenstreifen.
Auf dem Weg durch die Kimberley und Pilbara sahen wir kaum Greifvögel. Es fehlen die hohen Bäume für einen Horst. Nur ein einziger Adler zeigte sich uns auf der gesamtem Strecke.

Und wegen der fehlenden Aasfresser ist der road kill am Straßenrand oft mumifiziert.
Wir kehren dem North West Costal Hwy den Rücken zu, um auf der Burkett Rd Richtung Exmouth zu fahren.
Auch Farmstay haben wir uns anders vorgestellt. Auf der Bullara Station sind mehr als 200 Stellplätze vorhanden und die alten Einrichtungen wie Schafstall und Schafschererunterkunft wurden zu Restaurant,

Toiletten sowie Duschen umgebaut. Es ist äußerst rustikal, besonders die Duschkabinen aus Wellblech.
Die vielgerühmten Scones probieren wir natürlich auch, Mittelding zwischen Kuchen und Brot mit Marmelade und Schmand gemischt mit Schlagsahne.
Zum Abend gibt es Live-Musik und das Autowrack, mit den spielenden Kindern am Lenkrad wird zur Bühne.

Die 'Leidenschaft für den roten Schmutz' können wir nicht teilen und fahren am nächsten Tag weiter.
Nun sind wir ca. 2.000 Kilometer westwärts in der gleichen Zeitzone unterwegs und die Sonne geht nun endlich eine Stunde später auf und auch unter als in Kununurra.
Das am North West Cape gelegene Exmouth, 2.800 Einwohner, wurde 1964 als Dienstleistungszentrum für die nahe gelegenen US-Kommunikations-Sendeanlagen gegründet. Die Sendetürme der US-Marinefunkstelle sind mit 338 Metern sogar höher als der Eiffelturm.
Unweit der riesigen alten Langwellen Sendeanlagen für die U-Boote steht das Australian Square Kilometre Array Pathfinder, ein Radioteleskop-Feld, das aus 36 identischen, zusammenarbeitenden Antennen besteht.

2008 wurden nach einem Beinahe-Absturz eines Airbus A330 der Quantas Airlines bei der Notlandung auf dem Militärflugplatz Exmouth von den 313 Personen an Bord nur 12 schwer verletzt.
Genau vor 10 Jahren hinterließ der Cyclone Olwyn eine ziemlich verwüstete Stadt. Jetzt ist sie wieder aufgebaut und sogar schöner geworden, zahlreichen Wohngebiete befinden sich noch im Bau. 
Es gibt auch ein neues Aquarium mit der Nachbildung des Ningaloo Riffes.
Abends im Pub treffen sich Einheimische sowie Touristen mit Bier und Pizza bei Live Musik.