Uns lockt die Island Explore Tour durch das Buccaneer Archipelago und den King Sound, einen 120 Kilometer langen Golf mit 50 Kilometerm Breite. Er hat mit 11,8 Metern den höchsten Tidenhub Australiens. Die zerklüftete Küste sowie die kräftigen und gefährlichen Strömungen stellen eine absolute Herausforderung für Schiffe dar.
Diese starken Strudel sind bei Booten mit schwachem Motor oder gar Kanu lebensgefährlich.

Wir erleben beinahe das Phänomen eines Wasserfalls mitten im Meer. Das bei einsetzender Ebbe über dem Korallenriff ablaufende Wasser erscheint wie ein Wasserfall. Heute ist zu wenig Wasser da und wir erhaschen nur einen Glimpse davon.

Wegen des riesigen Tidenhubs sind Bootssteege eine Seltenheit. Die Boote sind mit Rädern ausgestattet, wie in der Bretagne.
Man steigt bequem an Land ein und fährt ins Wasser.

Diese Buchten sind zwar Krokodil Region, es zeigt sich jedoch keins, auch nicht die namengebenden Schwanenkinder. Nur der Hammerhai umkreist unser Boot.

Eine Aboriginal-Missionsstation war eine von Kirchen geleitete Einrichtung, um das indigene Leben der Aboriginal zu kontrollieren.
1910 wurde auch in Lombadina eine katholische Mission für Babys, Kleinkinder und Jugendliche gegründet. Sie wurden gewaltsam von ihren Familien getrennt und hierhin zwangsumgesiedelt. Die Manager hatten die absolute Kontrolle über das Leben der Bewohner, denn sie fungierten als deren Vormund.
Nach Ende der Zwangsbetreuung wurde Lombadina 1975 in eine selbstverwaltete Gemeinde umgewandelt.

Die schöne kleine Gemeinde mit 397 Einwohnern bietet Unterkünfte und Touren an. Die Kayak- und Schnorcheltour zum Riff, wo man auch Rochen und Meeresschildkröten beobachten kann, sowie die Mud Crabbing Tour mit Zubereitung der Krabben, hätten uns sehr interessiert. Aber dafür ist es bereits zu spät, auch hier Saisonende.
Wir erreichen Lombadina ziemlich spät. Unter der angegebenen Telefonnummer meldet sich eine angenehme Stimme 'No Worries‘, sucht euch einen Platz und kommt morgen ins Büro zum Bezahlen.
Der 2024 eröffnete Campground bietet neben neuen Sanitäranlagen, eine völlig fliegenfreie Campküche,

Laundry und ausreichend Rasen beim Wäschetrockenplatz.
Trotz der wenigen Kinder gibt es eine Schule.

Die Einwohner erzählen uns selbst heute noch von den 'geraubten Kindern‘ und wir sollen ruhig die Kirche der ehemaligen Mission besichtigen.

Auch die Mission hat ihre Saison beendet und ist somit verlassen. Erst ab April kommen die Kirchenleute wieder, saisonale Kirchen kannten wir bisher noch nicht.
Wir entschließen uns für ‚Groß Saubermachen‘, um den uns seit Darwin begleitenden roten Staub von unseren Körpern, sämtlichen Klamotten, Bettwäsche und dem Innenraum des Autos zu entfernen. Alles ist backsig und klebt, man muss andauernd niesen und wenn man die Nase putzt, denkt man an Nasenbluten. Es ist jedoch nur der rote Staub, der sich in der Nase festgesetzt hat.
Der tolle Sandstrand von Lombadina ist nur über 4WD zu erreichen. So werden Luft ablassen und dann der Kompressor an unserem Auto geprüft. Es funktioniert. Da der Test erfolgreich ist, brauchen wir an unserem Auto die Luft erst ablassen, wenn wir im tiefen Sand stecken geblieben sind. Diesmal haben wir jedoch Sandbretter dabei und können uns bereits nach 30 Minuten selbst aus dem Tiefsand befreien.
Es ist kurz vor dem Dunkelwerden und so bekommen wir den haifreien Sandstrand mit Bademöglichkeit nicht mehr zu sehen.
