Der Windjana Gorge NP besteht aus einem versteinerten, mehr als 300 Millionen Jahre alten Korallenriff. Es wurde durch Kalkalgen, Schwämme sowie Korallen gebildet und durch die Anhebung des Meeresbodens vor ca. 250 Millionen Jahren sichtbar.

Die Schlucht mit den bis zu 100 Metern hohen Felswänden kann man auf dem 1,8 Kilometer langen Uferpfad durchwandern.
Uns gefallen jedoch die Brolga-Kraniche am besten. Sie sind gerade bei der Balz und wir mittendrin. So dicht kommt man in Deutschland an keinen Kranich heran.

Wir bleiben eine ganze Stunde sitzen und beobachten nur die Kraniche.
Eigentlich wollen wir weiter zum Tunnel Creek NP (Dimalurru) und den 12 Meter hohen und bis zu 15 Meter breiten Tunnel erleben, um anschließend über die Fairfield-Leopold Downs Road den Great Northern Hwy zu erreichen. Leider ist diese Straße nicht mehr durchgängig befahrbar, nur noch als Stichstraße. Also verzichten wir auch hier auf die 40 Kilometer one way, zu schlechte Straße, fürchterliches Waschbrett.

In Derby haben wir das Ende der Gibb River Road erreicht.
Fehlende Informationen, kein Internet und äußerst schlechte Fahrbahnen vergällen uns die Fahrt über diese berühmte Straße. Und Stichstraßen von 35 bis 85 Kilometern Länge auf entsetzlichem Waschbrett lassen uns viele Abstecher meiden, obwohl sie das eigentliche Ziel sind.
Wir leiden bei jedem Gerüttel mit unserem armen Auto sowie den arg strapazierten Stoßdämpfern mit. Von dem durch alle Ritzen kreichenden roten Staub ganz zu schweigen.
Und so können wir den Hype der Gibb River Road nicht nachvollziehen.
In Derby stoppen wir nur noch am Prisen Baobab.

Er ist viel größer als der bei Wyndham, und dann noch direkt an der Straße, ohne Waschbrett erreichbar.
Allerdings gibt es keine Beweise dafür, dass diese Prison Trees jemals als Gefängnis dienten, es ist wohl eher ein Mythos, den die Tourismus-Industrie gern aufgriff. Die Prison-Bäume sind jedoch ein Symbol für die Behandlung der indigenen Völker durch die europäischen Einwanderer.
Und beeindruckend sind sie auf jeden Fall, meist leben sie noch, erkennbar an den vielen Früchten.
Nach 40 Kilometern auf dem Derby-Hwy stoßen wir wieder auf den Great Northern Highway und damit auf das letzte Stück des Savannah Ways.
Um die vielen Buschbrände zu dezimieren wird an den Straßenrändern oft ein ca. 20 Meter breiter Streifen Unterholz kontrolliert abgebrannt, es qualmt, stinkt und ist verdammt heiß.

Es ist keine Übung, sondern ein beaufsichtigter Einsatz der Feuerwehrleute, ganz schön gruselig.

Wir sehen zu unserer Überraschung viele Milane über dem Feuer kreisen. Sie suchen in der Nähe von Bränden nach kleineren Tieren, die durch das Feuer aufgeschreckt werden. Keilschwanz- und Schwarzmilan transportieren sogar brennende Zweige, um durch die Verbreitung der Brände Beute machen zu können.
Im Gegensatz dazu hat der Schwarzbrustmilan sich auf Eier-Klau spezialisiert. Er kann die Schalen der Emu-Eier knacken, in dem er einen Stein auf das Ei schmeißt oder damit auf das Ei einschlägt bis es bricht.
Im Willare Bridge Roadhouse Camp & Caravan Park soll es den besten Kaffee weit und breit geben. Und er schmeckt tatsächlich ausgesprochen gut. Im Restaurant gibt es zum Frühstück sogar Egg Benedict.
Der Nachbar im Camp zeigt uns ganz stolz die von Gefängnisinsassen aus Metallabfällen hergestellten Figuren.

Der Seenebel am nächsten Morgen erinnert uns doch sehr an zu Hause, äußerst interessant.

Nun sind wir im 1883 gegründeten Broome, 14.000 Einwohner, und damit am Ende des Savannah Ways von Cairnes nach Broome angekommen.
Leider ist auf der Strecke Kununurra bis Broome schon oft Saisonende und somit etliches geschlossen. Im östlichen Teil des Savannah Ways waren wir sogar vier Wochen später unterwegs und haben keine Schließungen erlebt.
In Westaustralien scheint die Saison also mehr als vier Wochen eher beendet zu sein, sehr schade.

Broome ist viel schöner, als wir es erwartet hätten. Es liegt direkt am Meer. Das Wasser um den 20 Kilometer lange Sandstrand Cable Beach ist frei von Krokodilen. Andernfalls gibt die Luftüberwachung Alarm.
Die Lifeguard hat einen fahrbaren Beobachtungsposten, denn bei einem Tidenhub von bis zu 10 Metern muss häufig der Platz gewechselt werden.

Bei 39°C und senkrechter Sonne ist der Strand tagsüber kaum nutzbar. Aber nach Sonnenaufgang ab 5:30 Uhr und zum Sonnenuntergang 17:30 Uhr ist der Strand proppenvoll.

Die Luft ist dann kühler und bei 30° Wassertemperatur lässt es sich gut in den Wellen toben.
Oder man schaut von der Terrasse des Bistros völlig entspannt dem Sonnenuntergang zu. Natürlich darf das Glas Wein nicht fehlen.
