WA, Mirima NP bis El Questro

Der 2006 gegründete Mirima NP reicht unmittelbar bis zum Stadtrand Kununurras. Er besteht aus einer einzigen spektakulären, vom Lily Creek geschaffenen, Sandsteinschlucht. 

Die orangeroten Sandsteinformationen ähneln Bienenkörben und erinnern an den Purnululu NP. Für uns stellen sich Keep River NP und ebenso Mirima NP wie Mini-Bungle Bungle dar.
Früh am  Ivanhoe Crossing des Ord River sind wir noch die einzigen, die rüber brausen, aber als wir von den trockenen Black Rock Falls 

zurückkommen, stehen die Autos hier Schlange. Die meisten fahren nur rüber und wieder zurück.    
Und wer nicht rüber kann, da ohne 4WD, schaut wenigstens zu und steht im Wege.
Unglaublich, aber Ivanhoe Crossing war ursprünglich Teil der Hauptstraße von Kununurra nach Wyndham.

Wir biegen vom Victoria Hwy nach Norden ab und verlassen so den Savannah Way.
Auf der King River Road fahren wir durch einen Salzsee bis zum 1971 gebauten Moochalabra-Dam, der so konzipiert ist, dass überschüssiges Wasser durch den Felsen auf dem Hügelkamm abfließen kann. 

Dies bildet während der Regenzeit einen spektakulären Wasserfall, aber eben nur dann.
Der Prison Tree ist ein hohler Boab, der für seine Verwendung in den 1890er Jahren als Gefängnis für indigene Gefangene bekannt sein soll.

Doch Historiker gehen davon aus, dass diese Geschichten eher Folklore sind.
The Grotto ist eine tiefe Schlucht, die über 140 Stufen erreicht werden kann. Sie ist schön, aber die versprochene Treppe finden wir nicht. 

Nicht weiter tragisch, denn ein Blick auf die trübe Brühe am Grunde des Canyons, und wir verzichten gern auf die angepriesenen 'Badefreuden'.
Nach den Goldfunden von 1885 in Halls Creek wurde schon 1886 Wyndham als Hafen in East Kimberley gegründet. Aber die Wirtschaft von Wyndham schwächelte und so baute die Regierung von Westaustralien 1913 hier eine Anlage zur Fleischverarbeitung. Seit 1985, als diese Hauptstütze der städtischen Wirtschaft geschlossen wurde, kann man den Niedergang der Stadt beobachten.
In Wyndham leben nur noch 600 Enwohner, es gibt kein Cafe, kein Restaurant, nur das große Krokodil.

Im Visitor Centre wird uns gesagt, dass wir für den Purnululu NP 4WD mit sehr hoher Bodenfreiheit benötigen, eine Hitzewelle im Anmarsch, aber die Gibb River Road wieder offen sei.
Also gibt es die große Planänderung. Wir beschließen, den Purnululu NP auszulassen (hatten ja bereits zwei in Miniatur-Ausgabe) und die vor zwei Jahren wegen Überflutung abgesagte Tour nun doch in die Tat umzusetzen.  
Am Beginn der legendären Gibb River Road staut es sich, jeder muss die Schilder fotografieren. 

Die meisten kehren um, aber wir fahren weiter, obwohl die Gibb River Road gar nicht zum Savannah Way gehört. Sie wurde 1960 angelegt, um Schlachtvieh von den entlegenen Farmen der Kimberley-Region zum Verschiffen nach Derby zu transportieren.
Die ersten Kilometer bis zum Abzweig El Questro ist die Straße befestigt, 

dann folgen 17 Kilometer schreckliches Waschbrett. 

Laut Prospekt soll El Questro auch ohne 4WD erreichbar sein. Das erschließt sich uns nicht, denn direkt vor der Einfahrt zur Station muss man einen Creek durchfahren, im Moment 45 cm tief.

Der Campground ist schattig mit schönem Cafe, welches abends zum Pub wird. Sogar ein Steak House gibt es hier.
Man kann sich trotz der Krokodile im Fluss abkühlen, richtig baden kann man es nicht nennen.

Es sind sehr flache Pools mit Steinmauern in den Fluss gebaut, zu flach als dass sich Krokodile darin wohlfühlen. Das sieht während der Regenzeit natürlich anders aus, aber dann ist El Questro eh geschlossen.

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