QLD, Crows Nest bis Main Range NP

Wir unternehmen den Abstecher in den Crows Nest Nationalpark, wo wir wegen der gepriesenen Sehenswürdigkeiten wie Wasserfall, Schnabeltier, Sumpfwallaby, Felskänguru, Ameisenigel, Nasenbeutler und Buntwaran übernachten möchten. Leider sieht der Campground nicht einladend aus, der Wanderweg ist ebenfalls nicht zu finden und wir kehren um.
Das Ortseingangsschild (2.300 EW) verspricht ein wenig mehr.

Den Abstecher zum Ravensbourne NP lassen wir wegen der Ähnlichkeit zum Crows Nest NP ebenfalls aus und der Hampton Nationalpark entpuppt sich als Ringstraße durch eine Bebauung mit Einfamilienhäusern, sehr merkwürdig.
Auf dem Campground stehen sehr interessante Bänke

und das Auto eines Dauercampers.

Im Pub von Toowoomba (100.000 EW) schmecken Rippchen und Pale Ale ausgezeichnet. Um uns herum wird gewettet, was das Zeug hält. Auf diversen Bildschirmen laufen Übertragungen von Hunde-, Pferde- und Traber-Rennen, Rugby sowie Tennis.
Nach dem reichlichen Mahl entspannen wir im wunderschön angelegten Queens Park.

Der erfolgreiche walisische Farmer Joseph Jenkins (1818 - 1898) verließ im Alter von 51 Jahren Frau und Kinder, Midlife Crisis?, und emigrierte nach Australien. Dort verdiente er 25 Jahre lang seinen Lebensunterhalt als Wanderarbeiter, bevor er in seine Heimat zurückkehrte.
Trotz der harten Arbeit von bis zu 16 Stunden pro Tag schrieb er Tagebuch, jeden Tag einen Eintrag,. Seine Tagebücher wurden 70 Jahre nach seinem Tod 1975 als 'Diary of a Welsh Swagman' veröffentlicht und machten ihn in Australien als Jolly Swagman berühmt.

Und in Toowoomba ist der Swagman zu einer schönen Legende stilisiert, Backpacker, Hotel, Motel und Pub, alles heißt Swagman und wird natürlich mit Waltzing Matilda in Verbindung gebracht.
Der Text von Waltzing Matilda wurde jedoch 1895 von dem damals sehr beliebten Banjo Paterson geschrieben und Christina Mcpherson vertonte das Gedicht mit der Musik des 1818 von James Barr komponierten schottischen Liedes 'Thou Bonnie Wood of Craigielea'.
Auf dem Farmers Market decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein. Ein kleines Sauerteig-Roggenbrot kostet A$ 10, schmeckt aber super gut. Es tut sich etwas auf dem Brotmarkt in Australien. Selbst Weizenbrot kann man mit Sauerteig gebacken und schöner Kruste bekommen.
Und hier war ein Künstler am Werk.

Die Great Dividing Range, Australische Kordilleren, erstreckt sich an der Ostküste Australiens von der Nordostspitze Queenslands, durch New South Wales bis nach Victoria zu den Ausläufern der Grampians und reicht weiter bis Tasmanien, wo sie sich in östliche und westliche Richtungen verzweigt.
Durch ihr hohes Alter und die Erosion sind die Berge nicht sehr steil und so können praktisch alle Gipfel ohne Bergausrüstung bestiegen werden. Aber nicht von uns!
Die Dividing Range ist kein geschlossenes Gebirge, sondern setzt sich aus diversen Einzelgebirgen mit herrlichen Eukalyptuswäldern 

zusammen und bildet die Wasserscheide zwischen den Flüssen der Ostküste und denen, die in die Ebenen des Landesinneren fließen.
Ein großer Teil der Great Dividing Range wird von Nationalparks eingenommen. Und die wollen wir besuchen. 
Hier lebt auch die einheimische Buschratte.

Sie ist Einzelgänger und kein Kulturfolger des Menschen. Sie ernährt sich von Pilzen, Wurzeln, Samen, Früchte, Insekten, Tausendfüßer, Spinnen und Eiern, bisweilen auch von Blütennektar und Pollen.
Der Main Range Nationalpark mit seinen Schildvulkanen und dem subtropischem Regen- und Hartlaubwald zählt als Bestandteil der Gondwana-Regenwälder zum UNESCO Welterbe.
Wir laufen den sehr schönen, aber steil ansteigenden fünf Kilometer langen Goomburra Ridge Track mit 352 zu überwindenden Höhenmetern.

Leider endet der Weg nach knapp drei Kilometern im Nirgendwo. Wir sind mittlerweile 1.050 Meter hoch und der Weg ist verschwunden. Wie sollen wir diesen steilen Weg nun durch den dichten Busch wieder herunter kommen, das kann nur freien Fall bedeuten, also umkehren.
Nur die Bell Birds muntern uns mit ihrem 'Gesang', der sich wie das klingeln von Glöckchen anhört, wieder auf.
Ohne Permit darf man in den schönen Bush Camps des NPs nicht bleiben. Man muss anrufen oder im Internet bestellen. Leider sind mitten im NP weder Internet noch Telefon zu haben.
Im Gordon Country Bush Camp dürfen wir bleiben, sogar mit einfachen Amenities. Wir sind immer noch ca. 600 Meter hoch und so wird es nachts 8°C kalt.
Morgens weckt uns das Muhen der frei laufenden Kühe.

Sie werden hier am Straßenrand entlang getrieben und ersetzen so Rasenmäher und Geschwindigkeitsbegrenzung. Bei so vielen Rindviechern auf der Straße fährt man freiwillig ganz langsam.
Zu den Brown Falls führt ein interessanter Weg mit diversen Bachquerungen.

Die 84 Meter hohen Queen Mary Falls sind sehr beeindruckend. Auf dem knapp zwei Kilometer langen Rundweg kann man sie von oben und von unten bewundern.

Wir übernachten an den 750 Meter hoch gelegenen Falls und müssen auch in dieser Nacht wieder eng aneinander rücken.
Das Weibchen des Laubenvogel, Bower Bird,


hat den Balzplatz bereits verlassen.
Aber vom Aufräumen der Laube hält das Männchen

nicht viel, die blauen Schnipsel um der Auserwählten zu imponieren, lässt er einfach liegen.

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