WA. Perth, Boola Bardip Museum

Auf geht's in das viel gepriesene Boola Bardip Museum. Es gefällt uns schon von Außen, denn das Hauptgebäude des historischen Old Goal ist wunderbar in den Riesenkomplex integriert. 
Das Gefängnis wurde nur von 1856 bis 1888 betrieben und in ihm wurde 1891 das Geological Museum eröffnet. Im Jahr 1892 kamen ethnologische und biologische Exponate hinzu und 1897 wurde es in Western Australian Museum and Art Gallery umbenannt.
2016 wurde es geschlossen, nach vier Jahren Bauzeit wieder eröffnet und heißt seitdem WA Museum Boola Bardip.
Hier kann man auch die älteste Weinrebe Australiens bewundern, sie wurde wahrscheinlich zwischen 1850 und 1860 gepflanzt. 

In den Neubau wurden vier weitere denkmalgeschützte Gebäude, wie die Hacket Hall, integriert. Sie wurde 1913 als Erweiterung der Staatsbibliothek erbaut und diente bis 1984 als Lesesaal. Heute ist sie ein wichtiger Teil des WA Museum Boola Bardip und berühmt für das Blauwal-Skelett 'Otto'.

Das Museum ist toll gestaltet, wir sind begeistert und nun wissen wir auch, warum die vom Noongar Künstler Laurel Nannup geschaffene Skulptur am Elizabeth Quay 'First Contact' heißt.
Sie erzählt die Geschichte der ersten Begegnung des Noongar-Volkes mit Europäern. Als 1829 die ersten Segelschiffe den Swan River erreichten, hielten die Noongar Poeple sie für riesige, schwimmende Vögel, die die Geister ihrer Ahnen aus dem Meer zurückbrachten. Auch waren sie der Ansicht, dass die weißen Segel riesige Flügel seien. 

Die aus vielen Punkten und wenigen Strichen bestehende Dreaming Kunst verstehen wir oft nicht. Aber hier sind Exponate ausgestellt, wie die gravierten Baobab-Früchte

oder geritzten Perlmuschelschalen.

die uns sehr gut gefallen.
Mit dem Bau des Mausoleums für den ersten chinesischen Kaiser Qin Shihuangdis wurde 246 v.Chr. begonnen. Damit seine Seele nach dem Tod in einer anderen Welt mit alle seinen Besitztümern weiter existieren kann, ließ Qin Shihuangdi sich ein mit vielen Grabbeigaben angefülltes unterirdisches Reich, seine Totenstadt, errichten.
Er wurde beschützt durch große Soldatenfiguren, die sogenannte Terrakotta-Armee. 

Die Anzahl der Figuren, Fußsoldaten, Bogenschützen, gepanzerte Soldaten sowie Generäle wird auf knapp 8.000 geschätzt. Hinzu kommen etwa 136 Streitwagen mit je 4 Pferden.

Alle Figuren wurden individuell gestaltet, sodass keine zwei in Haltung, Gesichtszügen, Nasen, Ohren, Haare, Bärte, Bauchumfang oder Ausstattungsdetails identisch sind. Schätzungsweise waren mehr als 700.000 Arbeiter aus allen Teilen Chinas an der Errichtung des Mausoleums beteiligt, so dass die einfache Bevölkerung hungerte. Als Qin Shihuangdi 210 v.Chr. beigesetzt wurde, waren von den etwa 30 Millionen Untertanen zwei Millionen allein durch Zwangsarbeit oder Hinrichtung gestorben.
Nach 4,5 Stunden sind wir noch nicht einmal zu Otto gekommen, aber wir können nichts mehr aufnehmen.
So entspannen wir in der Oyster Bar mit Blick auf den Elizabeth Quay. 

Diese Austern können locker mit dem Oyster HQ von Coffin Bay standhalten.

Auf der Insel am Elizabeth Quay steht auch die Statue von Florence Hummerston, der ersten Frau im Stadtrat von Perth. Der Schwan mit Küken auf dem Rücken symbolisiert ihre gemeinnützige Arbeit für Kinder.

Plötzlich laufen wir mitten in der Murray Street Mall an einer mehr als 100 Meter langen Menschenschlange vorbei. So etwas haben wir seit DDR-Zeiten nicht mehr gesehen, und alle warten ganz geduldig.
Es ist der heute eröffnete Merchandise-Shop von Metallica mit einer eigener Splatter-Vinyl-Edition, denn heute abend findet im Optus Stadium das Eröffnungskonzert ihrer Welttournee statt. 

Jeder möchte noch ein Metallica-T-Shirt tragen können und die letzte Chance nutzen, es zu erstehen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir wollen noch einmal die Schwanenbrücke, Matagarup Bridge, bei Tageslicht sehen. Wenn wir schon Mal hier sind, können wir auch rüber laufen, angelockt vom sound check von Metallica.

Und auf der anderen Seite empfängt uns das 2016 eröffnete The Camfield, Australiens größter Pub mit einer Kapazität von 2.500 Personen. Es gibt fünf Bars mit 175 Zapfhähnen, einen Biergarten und auch eine Little Creatures Micro-Brewery. 
Und hier trifft sich alles in Schwarz, denn das Camfield liegt direkt neben dem 2018 eröffneten Optus Stadium. 

Obwohl beim Konzert Bier verkauft wird, wird sich hier ordentlich in Stimmung gebracht. Natürlich fallen wir wieder auf, wir haben keine Metallica Klamotten an und sind auch sonst nicht schwarz gekleidet, wie Vater und Sohn.

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