WA, Perth, Münze

Als ab 1851 in Victoria und New South Wales riesige Goldvorkommen entdeckt wurden, gab es kein Halten mehr, der australische Goldrausch und die damit verbundene Einwanderungswelle setzten ein.
Bereits 1854 wurde die Münze in Sydney eröffnet und 1872 die in Melbourne. 
Die Einwohner Victorias waren über den Zustrom aus den benachbarten Sträflingskolonien wenig erfreut, denn wer in Victoria lebte, war freiwillig eingewandert und hielt sich für etwas Besseres als die deportierten Rechtsbrecher.
Nach ersten Goldfunden 1892 in West Australien wurde 1893 in Kalgoorlie eine der größten Goldadern der Welt entdeckt.
Durch die neue Einwanderungswelle verneunfachte sich die Bevölkerungszahl in wenigen Jahren. Damit wurden auch zahlungskräftige Financiers ins Land gelockt und der Reichtum geschaffen, der die Voraussetzung für wirtschaftlichen Fortschritt darstellt.
Erst 1899 wurde die Münze von Perth eröffnet.

Gold legte das Fundament des modernen australischen Staates und spielt auch heute noch eine entscheidende Rolle für das Geschick des Fünften Kontinentes. Denn seit 2005 der Goldpreis enorm stieg, wurde der kommerzielle Bergbau in den großen Goldfeldern wieder aufgenommen.
1989 erhielt die renommierte australische Goldmünzserie ein neues Design, das Känguru.
Die größte Goldmünze der Welt, die 'Australian Kangaroo One Tonne Gold Coin', wurde 2012 in der 'Perth Mint'  mit einem Feingehalt von 99,99% geprägt.

Hier stehen noch einige der dampfbetriebenen Maschinen, die über Lederriemen Apparate antrieben, um Goldbarren herzustellen und Münzen zu prägen.
In der Vorführung wird gezeigt, wie die Goldbarren gegossen wurden.

Und Dieter karrt das Gold heran

Man kann sich sogar Münzen mit eigenem Namen gravieren lassen.

Nach so viel Kultur lassen wir unsere Hirne im Kings Park, der Mischung aus gepflegtem Parkland, botanischem Garten und zwei Drittel naturbelassenem Buschwerk, ein wenig auslüften.
Von hier oben hat man tolle Aussichten auf den Swan River und die Skyline von Perth.

Auf dem Weg zum Elizabeth Quay kommen wir an dem im Jahre 2000 eröffneten Bell Tower, der filigranen Konstruktion aus Stahlbeton, Glas und segelförmigen Kupferelementen, vorbei.

Die 18 Swan Bells sind in dem 82,5 Meter hohen Campanile untergebracht.
Zwölf der Glocken stammen aus der 'St. Martin in the Fields' Kirche am Trafalgar Square in London und wurden schon 1771 bei der Rückkehr von Captain James Cook geläutet.
Diese sind Reproduktionen der Glocken, die bereits 1588 zum Sieg über die Spanische Armada ihr Bimmelim in die Welt schickten.

Der 2016 eröffnete Elizabeth Quay mit seiner modernen Architektur, Restaurants und 'Kunst im öffentlichen Raum' wie die sphärische Skulptur 'Spanda',

oder 'Der erste Kontakt'

lädt so recht zum Entspannen ein.
Der Promenadenrundweg führt über die auffällig gewölbte Fußgänger-Hängebrücke 'Elizabeth Quay Bridge'.

Mit der 'Little Ferry' fahren wir Solar betrieben

bis zur Claisebrook Cove.
Durch Victoria Gardens gehen wir zur 370 Meter langen, 2018 eröffneten Matagarup Bridge, die Hängebrücke für Fußgänger und Radfahrer.
Sie besteht aus einem durchlaufenden schwarzen Bogen und zwei weißen Teilbögen, die sich in der Mitte an der Spitze kreuzen. Sie sollen einen weißen und einen schwarzen Schwan symbolisieren, was bei Tag und auch bei Nacht faszinierend aussieht.

Überhaupt scheint man in Australien der Meinung zu sein, dass Brücken zwar der Überquerung von Gewässern dienen, aber sie dürfen dennoch fantastisch aussehen.
Im gemütlichen Belgischen Brauhaus nehmen wir bei Live Musik etwas schwermütig unseren Abschiedsdrink von Perth.

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