BWN, Maun

Der Trauerdrongo

sowie der Goldschwanzspecht

muntern uns ein wenig auf und auch die wunderschönen Wiedehopfe balzen ganz ungestört neben uns.

An der Bar des Restaurants werden wir von ausnehmend entgegenkommender Bedienung (welche Wohltat nach der Unfreundlichkeit in Kasane) und südafrikanischen Weinen für die Strapazen des Tages entschädigt.
Wie wir bereits an den Victoria Falls feststellen konnten, herrscht im Moment die schwerste Dürre seit 20 Jahren. Je nach Region sind drei bis sechs Regenzeiten hintereinander ausgefallen. Und die Temperaturen steigen von Jahr zu Jahr stetig an, zahlreiche Felder sind verdorrt, Vieh verendet.
Normalerweise sorgen ausgiebige Niederschläge zwischen Oktober und April für eine ausreichende Bewässerung des Landes. Nun sind jedoch zahlreiche Brunnen versiegt und die Menschen müssen lange Wege auf sich nehmen, um an Trinkwasser zu kommen oder ihre Tiere zu versorgen.
Zunehmend haben aggressive Elefanten auf ihrer Suche nach Wasser in etlichen Dörfern die Wassertanks zerstört.
Der Thamakalane River hat weder einen genau definierten Anfang noch gibt es ein klares Ende. Dennoch ist er meist wasserführend. Doch in diesem Jahr ist auch er völlig ausgetrocknet, kein Tropfen Wasser drin.

Der Flughafen von Maun (MUB) gehört zu den meistfrequentierten in Botswana, wobei vorwiegend Touristen, Material und Proviant mit Cessnas in das Delta gebracht werden. Linienflüge gibt es von und nach Windhuk, Gabarone, Johannesburg sowie Kapstadt.
Trotzdem ähnelt der Flugplatz der Grenzstation, beinahe wären wir an dem staubigen Gemöhle vorbei gefahren.

Wir dürfen unser Auto für drei Tage kostenlos auf dem 'day use only' Parkplatz abstellen.
Und schon geht unser lang gehegter Wunsch in Erfüllung, wir dürfen ins Okavango Delta fliegen.

Einziger ganzjährig wasserführender Fluss der Kalahari ist der Okavango. Sein Wasser versickert im abflusslosen Okavangodelta im Nordosten der Dornstrauchsavanne Kalahari.

Das Delta ist eine Feuchtsavanne und mit seinem Wasser- und Tierreichtums sowie seiner üppigen Vegetation ein untypischer Teil der Kalahari.
Während der Okavango bei den Popafällen seinen Höchststand bereits im März erreicht, dauert es etwa vier Monate bis die Flut am Ende des Deltas ankommt.

Durch diese Verzögerung erreicht das Wasser zum Höhepunkt der Trockenzeit

das Delta und ist damit die Grundlage für diese extrem vielseitige Tierwelt. Seit 2014 gehört das Okavangodelta zum UNESCO-Welterbe.
Das Wasser des Deltas entspricht Trinkwasserqualität, da keine erhöhte Salzkonzentration auftritt. Der Okavango bringt zwar jährlich etwa 500.000 Tonnen gelöster Salze mit sich, aber die Verdunstung durch Pflanzen überwiegt gegenüber der, der freien Wasserfläche. Außerdem können die Böden sich durch die sich ständig ändernde Überflutung immer wieder regenerieren.
Die Inseln und Sandzungen des Deltas sind von Grasland umgeben. In den seltener überfluteten Bereichen gedeihen Büschen und Bäumen wie Makalani Palme (echte Fächerpalme), Senegalesische Dattelpalme, Natal Feige (Mutuba), Maulbeerfeige (Sykomore), Wasserfeige, Waterberry Tree, Knobthorn Tree und Leberwurstbaum. Entlang der Kanäle wachsen Papyrus und Gras.
Unser Camp liegt versteckt im Schatten hoher Bäume und ist von Flieger aus kaum zu erkennen.

Die komfortablen Zelte aus sehr festem Segeltuch mit außerordentlich stabilen Moskitonetz-Außenwänden entsprechen schon einer Luxus-Unterkunft.

Natürlich müssen sämtliche Reißverschlüsse vollkommen geschlossen werden, denn dies ist Baboon (Pavian) Gebiet.
Aber nicht nur die sollen ausgesperrt bleiben, sondern auch die etwas kleineren Tiere wie Käfer, Mücken, Wespen, Motten, Schlangen, Skorpione . . .
Es ist reichlich Platz vorhanden mit Wohn-

und Schlafzimmer

sowie der Außendusche.

Für ein wenig Licht und den Propeller kommt der Strom aus dem Generator, warmes Wasser wird mit Solar erzeugt, Steckdosen gibt es nicht.

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