BIH, Blagaj, bis HV, Okrug Gornij

Das weiß getünchte, eng an den Fels gebaute Fachwerkgebäude des Derwischklosters Blagaj Tekija aus dem
15. Jahrhundert wird wegen seiner Aufsehen erregenden Lage am Ufer des Quellsees der Buna vom Touristenstrom nicht ausgelassen.

Viel spektakulärer fanden wir die Karstquelle des Flusses Buna, eine der größten Quellen Europas. Aus dem Felsen fließt ein wenig Wasser, dass dann urplötzlich zu einem 10 Meter breiten Fluss mit einem zwei Meter hohen Wasserfall anschwillt.

Wir hätten stundenlang die aufsteigenden Blasen und den Blubber dieser mächtige Quelle beobachten können.
Dieser Teil der Neretva wird von dem Städtchen Počitelj beherrscht. Es wurde im 15. Jahrhundert zur Festung ausgebaut, aber trotzdem im 17. Jahrhundert von den Osmanen erobert. Diese machten Počitelj mit Hamam (Bad), Medrese (Koranschule), Han (Gasthaus) sowie Sahat Kula (Uhrturm) zu einer der modernsten Städte der Region.

Im Krieg zwischen 1992 und 1995 wurde Počitelj von serbischen Truppen sowie der jugoslawischen Armee verwüstet. Die muslimische Einwohner wurden deportiert, Moschee, Hamam sowie Han zerstört.
Die Rekonstruktion der meisten historischen Gebäude wurde in der Zwischenzeit abgeschlossen und heute zieht die Stadt wieder Unmengen von Touristen an.

Plötzlich vor uns auf dem Weg eine ziemlich dicke Schlange. Es ist jedoch nur eine beeindruckende Panzerschleiche. Diese größte Schleiche der Welt kann bis zu 1,4 Meter lang werden und frisst bloß Insekten und Schnecken.
Und Achtung, hier gibt es geschickte Taschendiebe!
Die sehenswerten Kravice Falls prasseln einen 120 m breiten Hang bis zu 28 Meter herab. Man muß jedoch geduldig Schlange stehen, bis man ein schönes Foto schießen darf.

Nun geht es weiter Richtung Split und wir sind froh, diese Parkbucht genannten Müllkippen zu verlassen.
Kopf schüttelnd schauen wir zu, wie aus den Häusern der Müll einfach den Abhang hinab geschüttet wird. Bauschutt wird ganz selbstverständlich irgendwo in der Natur abgeladen, vorzugsweise auf Parkplätzen.
Kroatien ist auch nicht frei davon, jedoch ist es nicht ganz so ausgeprägt wie in Montenegro oder BiH.
Der kleine Grenzübergang Crveni Grm ist fast leer und ziemlich fix sind wir wieder in Kroatien.
Nun dominieren wieder die wilden Schweine statt der Esel auf den Straßenschildern.

Auf der Insel Čiovo fahren wir zwei ausgewiesene Campingplätze an, leider sind sie noch geschlossen. Wieder zurück durch die engen Gassen zum schönen Camp 'Rožac' in Okrug Gornij.
Heute scheint sich der Scirocco gelegt zu haben, es herrscht endlich klare Sicht. Und die hier ebenfalls auftretende Bora, ein kalter Fallwind, brauchen wir nicht auch noch, es ist schon so kalt genug.
Zehn Minuten vor zwölf bietet uns ein Holländer eine Prachtexemplar von frisch gefangener Dorade an. Seine Frau mag keinen Fisch und er möchte nur ein ganz kleines Stück von dem Gebratenen kosten.

So muss ich den Fisch umgehend abschuppen, ausnehmen, filetieren, braten. Dazu gibt es frisches Brot und Bier, köstlich.
Jetzt noch schnell den 'Abfall' vom Filetieren kochen, Gräten pulen, Petersilie sowie Butter dazu und schon ist die Fischsuppe fertig. Der Holländer ist begeistert.
Nun müssen wir ganz fix abwaschen, Auto einräumen und schweißtreibend mit eingeklappten Spiegeln durch atemberaubend enge Gassen fahren. So schaffen wir es pünktlich um 14:00 Uhr den Schlüssel zu unserer Ferienwohnung in Empfang zu nehmen.

In der super eingerichteten 'Kuća Villa Maslina' bleiben wir für eine Woche, leider gibt es keine Heizung.
Und die knapp 50 EUR pro Tag im Campground stehen in keinem Verhältnis zu den 75 EUR pro Tag in dieser schönen Ferienwohnung und dann noch für vier Personen.

Der Flieger ist pünktlich und wir schließen den großen und den kleinen Jungen in unsere Arme. Nun wird eine Woche lang ganz exzessiv 'Mensch ärgere dich nicht', 'UNO', 'Memory' sowie 'Superhirn' gespielt. Erik  ist begeistert

und hat auch schon eine neue Freundin gefunden.

Die Adria lädt mit ihrem türkisblauen, super klarem Wasser zum Baden ein. Auf dem steinigen Untergrund bilden sich kaum Schwebstoffe, so dass man sehr tief schauen kann. Leider machen der Kiesstrand, die vielen Steine und die schwarzen Seeigel das Spielen im Wasser unmöglich.
Im Moment sind jedoch weder Luft- noch Wassertemperatur dazu geeignet.

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