LV, Kap Kolka bis Riga

Von Nida auf der Kurischen Nehrung brausen wir zurück, brauchen nur eine Minute warten und schon sind wir auf der Fähre, die uns flugs wieder am Festland absetzt.
An der Küste entlang geht es durch Birkenwald, erinnert ein wenig an Taiga, und kleine Dörfer

bis zum Kap Kolka.

Uns erwarten idyllische Natur, schöne Kirchen und ein Campground mit zweifelhaften Sanitäranlagen, Plumpsklo, Buschdusche und demolierten Waschbecken..

Dafür haben wir den herrlichen Strand ganz für uns allein.

Auf der Fahrt nach Riga wollten wir nur einmal auf den 30 Kilometer langen Sandstrand von Jurmala schauen. Aber fährt man nur von der Hauptstraße Richtung Meer ab, muss man sofort Maut bezahlen. Die Straßen dürfen nur gegen Entgelt benutzt werden. Dann gehen wir eben zu Hause an unseren schönen Strand.
Die wechselvolle Geschichte (polnische, schwedische, russische Besatzung) der im Jahre 1201 gegründeten Hansestadt Riga schlägt sich in ihren prunkvollen Bauten nieder. Und wegen "... der Holzarchitektur aus dem 19. Jahrhundert sowie der weltweit einzigartigen Qualität und Quantität der Jugendstilarchitektur bei relativ intakt gebliebenem historischen Stadtgefüge ..." hat die UNESCO Rigas historisches Zentrum 1997 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Im modernen, aber gemütlichen Elizabete Hotel am Rande von Rigas Altstadt

passt unser Auto sogar in die Tiefgarage und die Fahrräder kommen Mal wieder in den Gepäckraum.
Vom Hotel schlendern wir an der orthodoxen Kirche mit ihren vergoldeten Kuppeln vorbei

bis zum Freiheitsdenkmal. Es wurde währen der ersten lettischen Unabhängigkeit von 1931 bis 1935 errichtetet.

Wegen seines 'künstlerischen Werts' wurde das Denkmal zu Sowjetzeiten nicht entfernt, jedoch am anderen Ende des Boulevards ein Lenindenkmal errichtet.
Dieses Symbol der sowjetischen Besatzung wurde nach der Unabhängigkeit wieder abgebaut. 

 

Das im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Schwarzhäupterhaus wurde von 1993–1999 originalgetreu rekonstruiert und sieht nun wieder richtig schick alt aus.

Der Amtssitz des lettischen Präsidenten ist das 1330 als Festung des Schwertbrüderordens errichtete Rigaer Schloss.
Nach der täglich um 12:00 Uhr stattfindenden Wachablösung

verschwinden die Gardisten still und leise wieder im Gebäude, die beiden Schilderhäser bleiben leer.

Der Rigaer Dom ist sehr beeindruckend.

Wir würden auch gern einen Blick auf die zu ihrer Einweihung 1884 größte Orgel der Welt mit ihren
6.718 Pfeifen, 124 Registern und 4 Manualen werfen.

Leider darf man den Dom nicht mehr ohne Gebühr
betreten und sich versetzt öffnende Milchglastüren verhindern auch nur den winzigsten Blick hinein, dann eben nicht!

Heute ist Dieters Geburtstag, da darf er sich ein schönes Abendessen mit Wein in einem gemütlichen Restaurant wünschen. Gunars Kirsons Lido,

die moderne Form der 'Stolowaja', wählen wir ab.
Also ab in die Altstadt, wo massenweise Gruppen von Männern, jung und alt, oft auch lautstark, um die Häuser ziehen.

Riga ist das Mekka der Jugend und die steht auf Burger und Pizza. Und dann noch Fußball WM! Überall riesige Bildschirme und lautes Gebrülle, da kommt ein bißchen Ballermannfeeling auf.

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