P, Azoren, São Miguel, Rocha da Relva bis Rabo de Peixe

Auf dem Weg zum pittoresken Dorf Rocha da Relva geraten wir auf dem Eselspfad mit Steigungen zwischen 10 und 22% ordentlich ins Schwitzen. Hier gibt es zwar Wasseranschluss, jedoch keine Elektrizität. So zieren etliche Solarpanele die Dächer. Sämtliche Nahrungsmittel, Einkäufe, Baumaterialien u.s.w. müssen mit dem Esel hierher transportiert werden.

Es geht auf 5,5 Kilometern steil bergab und bergauf, ganz schön anstrengend.

Einige Häuser sehen verlassen aus, aber etliche sind liebevoll restauriert und dauerhaft bewohnt.
Auf dem Weg begegnen uns Fischer, die stolz und frierend ihren Octopusfang präsentieren.

Auf den vom Atlantik gut abgeschliffenen runden Steinen nehmen wir unser Picknick, sogar die Sonne zeigt sich für eine Weile.

Zu unserem Erstaunen gibt es hier direkt am Meer eine Menge winziger Weingärten, die mit traditionellen Mäuerchen aus Vulkangestein eingefasst sind.

Wir fahren Richtung Westen, vorbei am Leuchtturm von Ponta da Ferraria, zum Monumento Natural do Pico das Caraminhas mit den heißen Quellen im Meer.

Und die vielen schwarzen Lavafelsen erinnern ein wenig an Hawai'i.

Die Straßen in den Dörfern sind so eng, dass man sich anfangs nicht traut hinein zu fahren. Spannend wird es aber erst, wenn einem dann noch ein Bus entgegen kommt und er es nur unter Ausnutzung des nicht vorhandenen Bürgersteiges (zwei Millimeter von der Hauswand entfernt) schafft, uns nicht zu rammen.

Bei diesen engen Gassen ist es nicht verwunderlich, dass die Dörfer aus einem Labyrinth von Einbahnstraßen bestehen, man verliert völlig die Orientierung. So müssen wir in Mosteiros mehrfach kreisen, denn ausgewiesene Straßen stellen sich teilweise als Eselspfade heraus. Nach mehrmaligem am Ausgang vorbei fahren, wegen links abbiegen verboten, dann rechts abbiegen verboten, finden wir endlich den richtigen Weg aus dem Dorf.
Die Landstraßen gehen bergauf- und ab durch enge Kurven, oft sind nur 40kmh möglich, nach einer Haarnadelkurve trifft man auf eine Steigung von 20 bis 30%. Da kommt man nur im 1. Gang voran. Schilder sind hier völlig überflüssig, die Einheimischen kennen das Gelände. Oftmals gleichen 'richtige' Straßen auch eher unseren Feldwegen. Mir macht das Fahren hier super Spaß, herrlich.
Und überall ist es grün und wunderbar gepflegt. Uns erscheint es, als wären 50% der Bevölkerung mit der Pflege der Insel beschäftigt. Die Straßenränder sind immer gemäht, die Büsche beschnitten und Wildwuchs entfernt.

Nach einem kurzen Stopp an der Moinho do Pico Vermelho, der Mühle mit den roten Flügeln,

geht es durch das etwas häßliche João Bom mit etlichen verlassenen und eingefallene Häuser bis zum Fischer nach Rabo de Peixe.
Die Speisekarte im Restaurante O Pescador besteht aus zwei Teilen. Auf der linken Seite stehen die Preise für das, was das ganze Jahr über gefangen werden kann und auf der rechten Seite die Preise für das, was es wirklich gibt, also 'Catch of the day'.


Man geht zur Theke und sucht sich den entsprechenden Fisch aus. Wir nehmen Peixe Porco (Drückerfisch), Ölfisch und Cântaro (Offshore Rockfisch). Der wird gegrillt und mit Süßkartoffel, Knoblauch sowie zwei Streifen Paprika serviert, super lecker.
Um die Azoren herum kann man etwa 500 Fischarten fangen, die natürlich nicht jeden Tag zur Verfügung stehen. Deshalb gibt es beim Fischer in Caloura gar nicht erst eine Speisekarte, nur die Theke mit dem COD.

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